Christliche Liederdatenbank    

Ach Herre, die Heiden zorniglich

1) Ach Herre, die Heiden zorniglich
dein Heiligtum han zerstöret,
dein Erbland und ganz Königreich
in Grund verbrannt, verheeret,
sie han die Leichnam deiner Knecht'
des Himmels Vögel hingelegt,
ihr Fleisch den Tiern im Lande.

2) Sie tun rings um Jerusalem
wie Wasser Blut vergießen,
kein Grab man sieht am selbigen End',
daraus groß Schmach erfließen.
Denn unser Nachbarn allzugleich
dich spotten, Gott im Himmelreich,
und uns, dein' arme' Kinder.

3) O Gott Vater in Ewigkeit,
leg ab dein Zorn und Grimme,
erzeig uns dein' Barmherzigkeit,
hör unser kläglich Stimme!
Schütt auf die Heiden deinen Zorn
und auf die Völker um und um,
die dich, Herr, nicht erkennen!

4) Sie wollen Jakob fressen auf,
sein' Häuser gar verwüsten.
Lass uns, Herr, genießen unsrer Tauf',
hilf, dass wir mögen büßen!
Vergib uns, Gott unser Sünd',
und bescher uns auch ein selige Stund'
um deines Namens willen.

5) Warum sind wir der Heiden Spott,
die uns täglich belachen,
und sprechen: Wo ist nun ihr Gott?
Herr, wend dich zu der Rachen,
lass vor dich kommen das groß Geschrei
und mach dein Volk vom Tode frei
und löse die armen Gefangnen!

6) Vergelt unsern Nachbarn siebenfalt
in ihren Schoß und Busen,
dass sie dein Wort so mannigfalt
verkehrn mit falschem Glosen.
Wir aber, deiner Weide Schaf,
tragen mit Freud' dein Rut' und Straf'
und danken dir Ewiglichen!

Text:
Melodie: Aus tiefer Not schrei ich zu dir