1) Der Kreaturen Meister,
du Herr der ganzen Welt,
der so viel tausend Geister
um seinen Thron bestellt.
Du lässt sie herrlich wohnen,
auch ich soll selig sein,
mit Seraphim und Thronen
mich deinem Dienste weih'n!
2) Du bleibest uns verborgen,
so lang wir sterblich sind.
Doch, wenn am schönren Morgen,
ich, dein geliebtes Kind
mit allen Seraphinen,
in jenem hellen Licht,
dir ewig werde dienen,
seh ich dein Angesicht.
3) Der Engel höhres Leben
ist Tätigkeit und Geist,
ist nicht von dem umgeben,
was schwach und sterblich heißt.
Ihr Wissen übersteiget
den menschlichen Verstand,
wenn ihnen Gott das zeiget,
was noch kein Mensch erkannt.
4) Sie leben frei von Sünde
bei Gott und irren nicht.
Sie denken, und geschwinde
fasst ihr Verstand das Licht.
Der reinern Wahrheit Stärke
lässt ihre Kraft nicht ruhn,
drum sind nur ihre Werke:
den Willen Gottes tun.
5) Sie sind's, die dir vertrauen,
dir, o Herr Zebaoth!
Seit sie entstanden, schauten
sie dich, verborgner Gott.
Ihr 'Heilig, heilig, heilig'
entzücket jedes Ohr
und jeder drängt sich eilig
zu ihrem Lied hervor.
6) Sie sind der Frommen Freude.
Oft tat ihr frommer Mund,
zum Trost in unserm Leide,
uns Gottes Ratschluss kund!
Sie waren Christi Boten,
da er geboren ward,
beim Aufstehn von den Toten,
bei seiner Himmelfahrt.
7) Von uns sei Gott gepriesen,
der seiner ganzen Welt
viel wohltun hat erwiesen
und mächtig sie erhält.
Die uns auf unsern Wegen
mit Schutz zur Seite stehn,
wenn wir, o Herr, um Segen
und Hilfe zu dir flehn.
8) Die Zeit wird noch einst kommen,
da ich, verklärt und rein,
und aller Angst entnommen,
bei dir, Herr, werde sein.
Dann schallt in Engels-Chören
mein hoher Lobgesang
und bringt dir ewig Ehre,
Anbetung, Preis und Dank.
