Christliche Liederdatenbank    

Der Tag ist hin, die Sonn hat sich verkrochen

1) Der Tag ist hin, die Sonn' hat sich verkrochen,
die dunkle Nacht kommt wieder angekrochen,
und so folgt immer eine Zeit der andern,
so lang wir wandern.

2) Die letzte Nacht wird bei mir bald angehen,
die Finsternis wird plötzlich um mich stehen,
das weiß ich, denn was ist des Menschen Leben? -
ein kurzes Weben.

3) Drum bitt' ich dich, du Schöpfer aller Zeiten,
du Quell und Ursprung aller Ewigkeiten,
wenn meine Neige kommt, mir beizustehen
von deinen Höhen.

4) Sei mir ein Licht in meinem schüchtern Herzen,
vertreib die finster' Todes-Pein und Schmerzen,
leucht mir, als meine Lebenssonn' daneben
in jenes Leben.

5) Führ durch die dunkle Nacht der finstern Grüften
und höchst entsetzlich tiefen Todesklüften
mich in dein Reich, wo du selbst bist die Sonne
und alle Wonne.

6) Inmittelst dank ich dir für deine Treue,
die du mir diesen Tag erzeigt aufs Neue.
Such meine Sündenfehler und Gebrechen
ja nicht zu rächen.

7) Dagegen gib mir deine Geistes Segen,
dir künftig treu zu sein auf meinen Wegen.
Damit ich tot und lebendig vermehre,
Herr, deine Ehre.

inmittelst = inzwischen, unterdessen

Text:
Melodie: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen