Christliche Liederdatenbank    

Gott hat in meinen Tagen

1) Gott hat in meinen Tagen
mich väterlich getragen
von meiner Jugend auf;
ich sah auf meinen Wegen
des Höchsten Huld und Segen,
er lenkte meines Lebens Lauf.

2) Sein Weg war oft verborgen;
doch wie der helle Morgen
aus dunkeln Nächten bricht,
so hab' ich stets gespüret:
Der Weg, den Gott mich führet,
bringt mich durchs finstre Tal zum Licht.

3) War Menschenhilf vergebens,
so kam der Herr des Lebens
und half und machte Bahn;
wusst' ich mir nicht zu raten,
so tat Gott große Taten
und nahm sich meiner mächtig an.

4) "Bis zu des Alters Tagen
will ich dich heben, tragen
und dein Erretter sein":
Dies hat mir Gott versprochen,
der nie sein Wort gebrochen;
ich werde sein mich ewig freun.

5) Er wird mir schwachem Alten,
was er verheißen, halten,
denn er ist fromm und treu.
Bin ich gleich matt und müde,
er gibt mir Trost und Friede
und steht mit Mut und Kraft mir bei.

6) Noch wenig bange Stunden,
dann hab' ich überwunden,
ich bin vom Ziel nicht weit.
O welche große Freuden
sind nach dem letzten Leiden
vor Gottes Thron für mich bereit!

7) Ich harre froh und stille,
bis meines Gottes Wille
mich nach dem Kampfe krönt;
an meiner Laufbahn Ende
sink' ich in Jesu Hände,
der mich dem Vater hat versöhnt.

In dem dankbaren Rückblick auf ein langes Leben verlieren das Dunkle und das Schwere ihr Gewicht, werden zu Orten in der Biographie, die ganz besonders von Gottes Hilfe und Begleitung erfüllt gewesen sind. Zum Rückblick kommt der von Hoffnung getragene Ausblick auf die letzte Wegstrecke und die Vollendung des Lebens in Gott. Die Melodie wurde ursprünglich zu Paul Gerhardts Abend- bzw. Sterbelied „Nun ruhen alle Wälder"(RG-Nr. 594), zu dessen bekannterer traditioneller Melodie der vorliegende Text ebenfalls gut singbar ist. (Andreas Marti)

Text: (1772), (1855)
Melodie: (1655)

Den Liedtext und Noten findet man in folgenden Liederbüchern:

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