Christliche Liederdatenbank    

Herr Gott, erhalt uns für und für

1) Herr Gott, erhalt uns für und für
die alt' augsburgisch' reine Lehr',
die mancher teuer-deutsche Held
getrost bekennt vor aller Welt.

2) Dass du seist drei in Einigkeit,
ein wahrer Gott von aller Zeit,
Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geist,
uns dies Bekenntnis unterweist.

3) Danach bekennen wir ohn' Scheu,
wie grausam schwer die Erbsünd' sei.
Wir mussten alle sein verlorn,
wenn wir nicht würden neu geborn.

4) Doch unser Trost auch dieses ist,
dass du, o Heiland Jesu Christ!
Als Gott von Art und Mensch ein Held,
von aller Sünd' erlöst die Welt.

5) Daher der Mensch wohl selig ist,
der glaubt an diesen Jesum Christ,
der zudeckt alle Misstat,
zahlt, was er nicht verschuldet hat.

6) Und diesen Glauben schöpfen wir,
wenn wir uns halten mit Begier
zum Wort und heil'gen Sakrament,
der Geist die Werk alsdann vollendt.

7) Die Werke folgen wohl gewiss,
wenn nur der Glaub' rechtschaffen ist.
Doch macht der Glaub' gerecht allein,
die Werk nur seine Früchte sein.

8) Wir glauben eine Christgemein',
darinnen Gottes Wort wird rein
gepredigt, und die Sakrament
nach Christi Ordnung ausgespendt.

9) Gleichwie gemengt ist eine Herd:
also auch in der Kirch' auf Erd'
Scheinheiligkeit mit laufet ein,
die Sakrament' doch kräftig sein.

10) Die heil'ge Tauf, das Seelenbad,
uns anbiet' Gottes reiche Gnad',
und macht die lieben Kinderlein
von aller Sünde los und rein.

11) So Christus hat gestiftet auch
des Nachtmahls heiligen Gebrauch,
und uns verordnet Brot und Wein,
darin sein Leib und Blut soll sein.

12) Lern von der Beicht', dass man zumal
nicht wissen kann der Sünden Zahl,
g'nug ist's, wenn man in Demut spricht:
vergib, woran ich denke nicht.

13) Die Buß' ist dies, dass man mit Reu
ob seiner Sünd' betrübet sei.
Mit Glauben dann an Jesum denk,
und sich zum neuen Leben lenk.

14) Es weiset dies Bekenntnis auch
der Sakramenten rechten Brauch,
die Zeichen sind der Gottes Gnad',
davon der Glaube Stärkung hat.

15) Recht der berufen werden soll,
wer in der Kirch' will lehren wohl,
wer geht zur rechten Tür hinein,
der wird ein guter Hirte sein.

16) Was in der Kirch' man ordnet an,
dem folge billig jedermann.
Nehmt das Gewissen so in Acht,
dass kein Verdienst wird draus gemacht.

17) Dass Gottes gute Ordnung sei
die Obrigkeit und Polizei,
und man dieselbe ehren soll,
auch dies Bekenntnis lehret wohl.

18) Das letzt' Gericht zukünftig ist,
alsdenn wird weisen Jesus Christ
die Gläubigen zum Himmelssaal,
die Bösen in die Höllenqual.

19) Des Menschen freier Will' sich zwar
im Außenwerk stellt deutlich dar,
jedoch versteht er nicht den Geist,
und nichts als blinde Torheit weist.

20) Nicht wirkt die Sünd' der fromme Gott,
wie ihm Schuld gibt die Schwärmerrott'.
Sie rührt allein vom Teufel her,
verkehrter Will' dazu hilft sehr.

21) Die guten Werk verbiet' man nicht.
Doch Gottes Wort uns lehrt und spricht.
Dass durch den Glauben wir allein
aus Gnad' gerecht und selig sein.

22) Die Heil'gen ehr, - nicht ruf sie an.
Folg ihnen nach auf rechter Bahn
im Glauben und unsträflich sein,
bild dir ihr frommes Vorbild ein.

23) Dies ist der Auszug unsrer Lehr.
Wer nun Bericht will haben mehr,
der nehm die Heil'ge Schrift zur Hand,
und hüte sich vor Menschen-Tand.

24) O Gott, lass unsre Obern fein
in dieser Lehr' beständig sein,
damit sie unverfälscht und rein
auch komm auf unsre Kinderlein.

25) O heilige Dreifaltigkeit!
Dir sei Preis, Lob und Ehr' allzeit,
dir Vater, Sohn und Heil'gem Geist!
Der Glaub' uns Amen sprechen heißt.

Text:
Melodie: Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort