Christliche Liederdatenbank    

Hört, was Johannes saget

1) Hört, was Johannes saget
beim Jordan ohne Scheu,
als man ihn listig fraget,
ob er Messias sei?
Nein, spricht er, die Gedanken
lass ich nicht leichtlich wanken,
ich zeug ohn' Heuchelei.

2) Messias ist vorhanden,
ich aber bin es nicht.
Ich stehe, wie gefunden.
Elias, dessen Licht
erbaulich hat erschienen,
ich aber muss bedienen
nur einer Stimme Pflicht.

3) Johannes, der bekennet,
was er bekennen soll,
der wird ein Christ genennet,
der Treu und Glaubens voll
ist fertig, vor den Leuten
die Wahrheit auszubreiten,
dem geht es ewig wohl.

4) Die Wahrheit soll man sagen
auch in der höchsten Not,
wenn uns die Feinde fragen,
ja, drohen gar den Tod,
was können die Tyrannen
mit ihrem Schwert und Bannen?
Sie sind ja nur wie Kot.

5) Ich will, Herr, nicht verhehlen
mit David deine Treu,
ich will der Welt erzählen,
wie groß dein Name sei.
Vor Königen und Helden
will ich, mein Gott, vermelden
dein Lob ohn' alle Scheu.

6) Gib aber mir die Gnade,
dass ja mein eigner Mund
durch Untreu mir nicht schade
noch etwa mache wund
mein Leben und Gewissen,
sonst würd' hinweg gerissen
von mir dein Gnadenbund.

7) Soll ich vor dir bestehen
nach dieser kurzen Zeit,
mein Gott, so lass mich gehen
den Pfad der Redlichkeit.
Die Falschheit hilf vertreiben,
lass Ja Ja, Nein Nein bleiben,
so leb ich recht befreit.

8) Lass mich der Welt nicht heucheln
um eine Faust voll Gunst,
noch auch mir selber schmeicheln,
denn beides ist nur Dunst,
die Wahrheit frei bekennen,
die Lügen Lügen nennen
ist ja die beste Kunst.

9) Kein rechter Christ kann trinken
des Herren Kelch zugleich,
und mit dem Satan hinken
in seinem Sündenreich.
Wer mit der Wahrheit spielet
und kein Gewissen fühlet,
steht endlich rot und bleich.

10) Gott selber wird ausspeien
die, die noch kalt, noch warm
vermessner Weis' ausstreuen
oft eine Ketzerschwarm.
Wer Gott allein nicht liebet
und bloß sein Herz ihm gibet,
der ist wohl geistlich arm.

11) In diesem Lauf und Schranken
in diesem Jammertal
lass mich mein Gott nicht wanken,
und sollt auch tausendmal
der Würger mich nicht schonen,
du wirst mir's wohl belohnen
in deinem Freudensaal.

12) Lass mich Johannes bleiben,
lass weder Lust noch Schmerz
von deiner Gunst mich treiben,
vor dir gilt ja kein Schmerz.
Zwar ewig kannst du schaden,
schreib aber mich aus Gnaden,
Herr, in dein Vaterherz.

Text:
Melodie: Herr Christ, der einig Gotts Sohn