Ich glaube, darum rede ich von einem bessern Leben

1) Ich glaube, darum rede ich
von einem bessern Leben,
der Heil'ge Geist versichert mich,
dass Gott es wolle geben.
Da hört der bittre Tränenlauf,
die Furcht, der Streit, die Trübsal auf,
da ist des Elends Ende.

2) Da wird man nach der Armut reich
und nach dem Spott geehret,
wo kein Verfolgen, keine Seuch',
kein Feind, kein Tod mehr währet.
Da wird das Kreuz erst lieblich-süß
und was man hier nur Glauben hieß,
wird dort ein Schauen werden.

3) Da wird das Wort des Trost's erfüllt,
dass sich der Christen Trauern
in Freude einst verkehrt und stillt,
und die wird ewig dauern.
Denn alles Leiden dieser Zeit
ist doch nicht wert der Herrlichkeit,
die an uns soll erscheinen.

4) Da haben wir Zufriedenheit,
die noch kein Ohr entzücket.
Da schauen wir die Herrlichkeit,
die noch kein Aug erblicket.
Da ist die Freude ohne Schmerz,
die noch in keines Menschen Herz
in dieser Zeit gekommen.

5) Da ist, was Gott bereitet hat,
die in Geduld ihn lieben:
da wird man ohne Arbeit satt.
Man freut sich ohn' Betrüben.
Da hat man Reichtum ohne Pein,
man liebt, wo keine Hasser sein,
man ist vergnügt ohn' Wechsel.

6) Da ist Lust ohne Eitelkeit,
licht ohne finstre Schranken,
die höchste Ehre ohne Neid,
Gesundheit ohn' Erkranken,
ein Herrlich Wesen ohn' Verdruss,
ein Lebensanfang ohne Schluss.
Das schenk mir, Vater, Amen!