Christliche Liederdatenbank    

Ihr Brüder sollt von uns nicht mehr

1) Ihr Brüder sollt von uns nicht mehr
als sich gebühret, halten.
Wir dienen unsers Herren Ehr'
und sollen das verwalten,
was uns der Herr vertrauet hat
nach seinem immer weisen Rat
von den geheimen Sachen.

2) Womit er eure Seligkeit,
auch unsre selbst daneben,
befördern hier in dieser Zeit
und völlig dort wird geben.
Wenn wir hierinnen leisten Treu,
halt ich, dass nichtes größer sei,
das man von uns begehre.

3) Ich schreibe mir zwar nichtes zu,
will gerne Richter leiden:
doch seh ein jeder, was er tu
und halte sich bescheiden.
Ach, bin mir selbstes nichts bewusst,
das etwas drückte meine Brust,
doch bleib ich Gott ergeben.

4) Denn dieser, dieser kann allein
ein jeder Diener richten,
drum sollt ihr so geschwind nicht sein
und niemands Werk vernichten.
Bis dass der Herr zu seiner Zeit
vom Himmel kommt, der weit und breit
wird fordern alle Menschen.

5) Als dann wird kommen an das Licht,
was jetzt im Finstern mauset.
Der Rat des Herzens wird da nicht,
wie tief er immer hauset,
verborgen sein, ein jedermann
wird hören, was er wohlgetan,
dass Lob ihm widerfahre.

6) Indessen, Herr, regiere mich,
dass treu ich werd erfunden,
verzeih es mir auch gnädiglich,
wo ich mich unterwunden,
mir mehr, als dir bedient zu sein.
Weis', Herr, mich in das Reich hinein,
dass du mir hast erworben.

Text:
Melodie: Aus tiefer Not schrei ich zu dir