Christliche Liederdatenbank    

Trost den Kranken, Rat den Armen

1) Trost den Kranken, Rat den Armen,
hilf' und süße Lindrung sein,
sich der Waisen treu erbarmen,
Witwen unverhofft erfreun, -
denk zurück an jene Stunden,
Christ, wo dieses dir geglückt.
Hast du je ein Glück empfunden,
welches mehr dein Herz erquickt?

2) Sahst du je des Dankes Zähre
in des Greises Aug'? Und schon
dieses einen einz'ge Träne,
welch ein Himmel! Welch ein Lohn!
Sieh! Dein Freund zu Gottes Rechten
sah des Geistes Zähr' und dich,
sah's und sprach: In meinen Knechten
labest du, erquickst du mich.

3) Zeit, da zu der Frommen Hütte
sichtbar Jesus Christus kam,
liebreich saß in ihrer Mitte,
Labsal und Erquickung nahm,
goldne Zeit, du kehrst nicht wieder,
doch, wer Menschen gern erfreut,
labt ja ihn durch seine Brüder,
siehst dich selbst, die goldne Zeit.

4) Solchen wird er wieder geben,
wenn um Trost ihm bange ist,
auf dem Siechbett einst ihn laben,
und im Tode - Jesus Christ.
Wird ihm helfen treulich streiten
wider sich den schweren Streit,
wird durch Freud' und Schmerz ihn leiten
freundlich hin zur Ewigkeit.

5) O, so sei denn ihm zu Liebe
gern der Brüder Hilf' und Schutz.
Rein sei deine Menschenliebe,
fern von Stolz und Eigennutz.
Gottes Freundlichkeit beseele
täglich dich zu edler Tat.
Ob dirs gleich an Gütern fehle,
habe Trost für sie und Rat.

6) Sollt ihr Undank dich verhindern,
da Gott unsern Undank trug?
Sieh für eine Welt von Sündern
Gottes Sohn am Kreuz, - ein Fluch!
Der dem Frommen, der hienieden
Menschendank gleich ihm entbehrt,
dort einst desto höhern Frieden,
desto größern Lohn gewährt.

7) Ja, verkennen meine Brüder
hier mich, Gott, so hilf verzeihn.
Lass den Undank meiner Brüder
Irrtum nur, nicht Bosheit sein.
Lass mich sie, nicht mich beklagen,
gib, dass ich den Undank flieh.
Der du mich bisher getragen,
Gott, Verschoner, trag auch sie.

8) Dort, wo Schwachheit nicht mehr trennen,
Irrtum nicht mehr fesseln kann,
werden dankbar sie erkennen,
was sie irrend hier nicht sahn.
Hand in Hand an deinem Throne
lass mich dann mit ihnen knien,
flehn vereint: O Richter, schone!
- Und du Vater hast verziehn.

Text:
Melodie: Bei dir, Jesu, will ich bleiben