Christliche Liederdatenbank    

Um deine Kinder zu erfreun

1) Um deine Kinder zu erfreun,
Gott, soll ich selbst in Blicken,
nicht stolz und übermütig sein,
nicht Menschlichkeit ersticken!
Stets soll ich Zorn und Rache fliehn,
und mich durch Freundlichkeit bemühn,
auch Niedre zu gewinnen!

2) Voll Sanftmut, Nachsicht und Geduld
soll ich des Schwachen schonen,
gefällig und mit frommer Huld
der Dienstbegierde lohnen,
die meine Wünsche ganz erfüllt,
und meines Herzens Kummer stillt,
mich tröstet, warnt und bessert.

3) Der stille Dulder, der sich scheut,
die Sorgen, die ihn nagen,
aus Ehrgefühl und Schüchternheit,
vertraulich mir zu klagen,
der sich in meinem Blick ein Herz,
das Mitgefühl bei seinem Schmerz
und milden Sinn verkündigt.

4) Gott, ich will nie mit Bitterkeit
mir Spott und Scherz erlauben,
und nie durch Unbescheidenheit
des Nächsten Gunst mir rauben!
Nie schrecke der Verachtung Blick
den Hilfbedürftigen zurück,
mir seinen Wunsch zu äußern.

5) Ich weiß, Herr, immer darf ich nicht
zu fremden Fehlern schweigen:
oft ist es meines Standes Pflicht,
ihr Unrecht auch zu zeigen.
Doch aber, wenn sie sich vergehn,
soll'n sie bei jedem Vorwurf sehn,
wie liebreich ich sie tadle.

6) Ich soll, wo man gehorchen muss,
auch auf Gehorsam dringen;
doch will ich niemals mit Verdruss,
mit Murrsinn ihn erzwingen!
Ich will auch warnend freundlich sein,
auch strafend jede Härte scheun,
und Unmut unterdrücken!

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr