Wie schön leuchtet der Morgenstern

1) Wie schön leuchtet der Morgenstern
voll Gnad und Wahrheit von dem Herrn,
der Aufgang aus der Höhe!
O Sohn, von deinem Angesicht
umglänzet mich allmächt'ges Licht,
dass ich den Vater sehe.
Jesu, Jesu,
deiner Wahrheit
Pracht und Klarheit
lächelt Wonne,
schöner als die Morgensonne.

2) Du, hier mein Leben, dort mein Lohn,
Sohn Gottes und Marien Sohn,
des Himmels großer König!
Wie sehnlich sucht mein Glaube dich!
Hab ich nur dich, so reizen mich
der Erde Güter wenig.
Lass mich doch mich,
Brot des Lebens,
nicht vergebens
nach dir sehnen!
Diesen Trost such ich mit Tränen.

3) In dir nur kann ich selig sein.
Gieß tief, tief in mein Herz hinein
die Flamme deiner Liebe!
Dass in mir nichts als Inbrunst sei,
kein Weltsinn deine Leiden scheu.
Kein Undank dich betrübe!
Dich nur, dich nur
will Ich fassen
und nicht lassen.
Wie vergnüget
mich dein Segen! Liebe sieget!

4) Von dir strahlt mir ein Freudenlicht,
so oft des Vaters Angesicht
auf mich Versöhnten blicket.
Mein Jesu, du mein höchstes Gut,
dein Wort, dein Geist, dein Leib und Blut
hat meine Seel' erquicket.
Speis mich, tränk mich,
Seligmacher,
dass ich Schwacher
schon auf Erden
Himmelslust mag inne werden!

5) Allmächtiger, wie preis ich dich!
Gott Vater, ewig hast du mich
in deinem Sohn geliebet.
Dein Sohn hat mich ihm fest vereint.
Er selbst, mein König, ist mein Freund,
der ew'ge Treue übet.
Vater, Vater,
himmlisch Leben
willst du geben
deinen Kindern,
Kron' und Lohn den Überwindern.

6) Ihm töne unser Lobgesang,
ihm, welcher Höll' und Tod bezwang,
ihm tönen Siegeslieder!
Dem Lamme, das erwürget war!
So danket die erkaufte Schar.
Die Himmel schallen wieder.
Ewig hör ich
Engels-Chöre:
ehre, Ehre,
seiner Stärke!
Wundersam sind seine Werke.

7) Wie freu ich mich, o Jesu Christ,
dass du der Erst und Letzte bist,
der Anfang und das Ende.
Du schließest selig meinen Lauf,
du weckst mich von den Toten auf.
Des' klopf ich in die Hände.
Ew'ge, ew'ge
Anbetungen
sei gesungen
deinem Namen!
komm, ja komm, Herr Jesu,! Amen!