Wir, an Babels fremden Ufern    

1) Wir, an Babels fremden Ufern,
weit entfernt vom Heimatland,
legen unsre Instrumente
still und traurig aus der Hand,

2) lassen unsrer großen Sehnsucht,
unsern Tränen freien Lauf,
und wir hängen unsre Harfen
in den Weidenbüschen auf.

3) Die uns hier gefangen halten,
fordern frech von uns ein Lied:
"Singt ein Lied von Zions Liedern,
wenn ihr hin zum Tempel zieht!"

4) Doch wir können hier nicht singen,
fern von Zion, ohne Land.
Wenn ich, Zion, dein vergäße,
soll verdorren meine Hand.

5) Jesu Kreuz sei meine Hoffnung
gegen jede Tyrannei,
und durch seine Auferstehung
ziehn wir aus der Sklaverei.

Gotteslob 2013, Nr. 438, Rechte: staeko.net