Christliche Liederdatenbank    

Zion klagt mit Angst und Schmerzen

1) Zion klagt mit Angst und Schmerzen,
Zion, Gottes werte Stadt,
die er trägt in seinem Herzen
die er ihm erwählet hat.
Ach! Spricht sie, wie hat mein Gott
mich verlassen in der Not
und lässt mich so harte pressen
meiner hat er ganz vergessen.

2) Der Gott, der mir hat versprochen
seinen Beistand jederzeit,
der lässt sich vergebens suchen
jetzt in meiner Traurigkeit.
Ach, will er denn für und für
grausam zürnen über mir?
Kann und will er sich der Armen
jetzt nicht wie vorhin erbarmen?

3.)Zion, o du Vielgeliebte!
Sprach zu ihr des Herren Mund,
zwar bist du jetzt die Betrübte
Seel und Geist ist dir verwund't.
Doch stell alles Trauern ein,
wo mag eine Mutter sein,
die ihr eigen Kind kann hassen
und aus ihren Sorgen lassen.

4) Ja, wenn du gleich möchtest finden
einen solchen Muttersinn,
da die Liebe kann verschwinden
so bleib ich doch, der ich bin.
Meine Treu bleibt gegen dir,
Zion, o du meine Zier!
Du hast mir mein Herz besessen,
deiner kann ich nicht vergessen.

5) Lass dich nicht vom Satan blenden,
der sonst nichts als schrecken kann:
siehe, hier in meinen Händen
hab ich dich geschrieben an.
Wie mag es denn anders sein,
ich muss ja gedenken dein,
deine Mauern will ich bauen
und dich fort und fort anschauen.

6) Du bist mir stets vor den Augen,
du liegst mir in meinem Schoß
wie ein Kindlein, die noch saugen.
Meine Treu zu dir ist groß.
Dich und mich soll keine Zeit,
keine Not, Gefahr noch Streit,
ja, der Satan selbst nicht scheiden.
Bleib getreu in allem Leiden.

Text: (1636)
Melodie: Freu dich sehr, o meine Seele