1) Gott, von dir hab ich mein Leben,
von dir hab ich Leib und Geist,
du hast alles mir gegeben
und stets Vatertreu erweist,
du bist meine Zuversicht,
dich, mein Schöpfer, lass ich nicht.
2) Jesu, du hast meine Sünde
an dem Kreuze selbst gebüßt,
dass nun mir als seinem Kinde,
Gott, der Vater, gnädig ist,
du bist meine...
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1) Gott, von dir, mein Gott, bereitet
kommt die Nacht, der Müden Lohn,
sanft gekrönt mit kühlem Mohn.
Nachtigallgesang begleitet
sie auf ihren stillen Thron.
2) Alles schweigt in frommer Feier,
denn auch du bist in der Nacht!
Gott, du hast in schwarze Tracht
sie gehüllt, und einen Schleier
hell von Sternen ihr gemacht!
3) Alles...
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1) Gott, vor dessen Angesichte
nur ein reiner Wandel gilt,
ew'ges Licht, aus dessen Lichte
nichts als reinste Klarheit quillt,
lass uns doch zu jeder Zeit
deinen Strahl der Heiligkeit
so durch Herz und Seele dringen,
dass auch wir nach Heil'gung ringen!
2) Du bist rein in Werk und Wesen,
und dein unbeflecktes Kleid,
das von...
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1) Gott, was ist der Leib von Erden,
wo die Sünde sonst gewohnt,
dass er darf zum Tempel werden,
da der Geist im Dunkeln thront,
weil ihn Jesus hochgeacht't
und mit Blut an Gott gebracht!
2) Herr, ich danke dir die Ehre;
so machst du zu Gottes Haus,
was ein Hain der Götzen wäre,
da schaffst du die Greu'l hinaus,
und das Öl...
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1) Gott, was sind wir Menschenkinder?
Wir sind Staub, du bist erhöht.
Großer Gott, was sind wir Sünder
gegen deine Majestät,
dass du dich wohl könntest schämen,
dich noch unser anzunehmen,
und doch unsern Gott dich nennst,
da du unser Elend kennst!
2) Nichts, nichts wird von uns verdienet;
dein Erbarmen hat's getan,
dass du...
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Gott, weil er groß ist,
gibt am liebsten große Gaben,
ach, dass wir Armen
nur so kleine Herzen haben.
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1) Gott, welch ein Denkmal deiner Macht,
welch Bild von jener Welt,
und welch ein Schauplatz deiner Pracht
ist nicht ein Ährenfeld!
2) Hier, wo schon da dein' Allmacht groß,
groß deine Weisheit war,
als auf dein Wort der Erde Schoß
die junge Saat gebar,
3) Hier, wo dann deiner Herrlichkeit
im holden Frühlingsgrün
die ganze...
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1) Gott, wenn auf diesem Erdenrunde
den Geist zu hart des Körpers Fessel drückt.
Wenn er in mancher finstern Stunde,
voll Sorgen sich zu tief zum Staube bückt.
Wenn er es dann nur gar zu leicht vergisst,
dass hier doch erst des Lebens Anfang ist.
2) Wenn dann, vom Schwindel überladen,
sich mit dem Zweifel Ängstlichkeit...
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1) Gott, wenn ich diesen Allmachtszeugen,
die Sonn' am blauen Himmel seh,
so kann mein Herze nimmer schweigen,
so blick ich betend in die Höh'!
Dies Aug' ist's, das vom Himmel blitzet,
und tief in meine Seele dringt,
dass sie, vom Freudenstrom erhitzet,
auch ihres Schöpfers Ruhm besingt.
2) Wer mit genauem Fleiß...
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Gott, wenn mir das Wasser bis zum Hals steht,
dann höre du mein Schreien.
Und finden meine Füße keinen Grund,
hilf mir, hol mich heraus.
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