10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 1. Johannes 4,16

"Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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DIE GRÖSSTE TUGEND

Die größte Tugend des Christen ist die Liebe. Das Neue Testament erklärt die Agape-Liebe zur alles überragenden Tugend, der sich alle anderen unterordnen müssen. Sie konzentriert sich auf die Nöte und das Wohlergehen des Geliebten und ist gerne bereit, den notwendigen Preis zu bezahlen, um den vorhandenen Nöten und Bedürfnissen zu begegnen.

Jesus lässt keine Zweifel offen, welches die zwei wichtigsten Gebote der Bibel sind: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22,37-39). Findest du diese größte aller geistlichen Tugenden in deinem Leben vor?


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat."

Jetzt singen's die Kindlein mit froher Lust: Gott ist die Liebe; er liebt auch mich. Aber welch eine Offenbarung war es vor Alters für die in Finsternis liegende Heidenwelt und das unter dem Gesetz seufzende Judentum! Ja, welch eine Offenbarung ist es auch heute für ein Herz, das in seiner Sündennot, durch des Heiligen Geistes Licht, erkennen und glauben lernt, dass Gott es liebt.

In einem Kinderspital lag ein kleiner Junge, dessen Gesicht von der furchtbaren Krankheit des Lupus halb zerfressen war. Neben dem Bettlein sass der Vater, ab und zu ein Wort mit dem Kinde wechselnd. Dann stand er auf um zu gehen. Als der Knabe das merkte, fing er an, überaus kläglich zu weinen. Das rührte des Vaters Herz so sehr, dass er das Kind in seine Arme nahm und das so schrecklich entstellte Gesichtchen mit heißen Küssen bedeckte. "Vater hat dich so lieb, so lieb!" hörte man ihn schluchzen. Es war ein ergreifender Anblick.

Einer Seele aber war es noch mehr. Ihr verklärte der Heilige Geist in jener Stunde die Liebe des himmlischen Vaters so sehr, dass sie innerlich jubelte: So liebt Gott auch mich!

Herr, lehre mich Deine Liebe so erkennen und glauben, dass sie in mir eine Liebesmacht werde!


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wie soll man das Herz Gottes beschreiben, die ewigen, die zärtlichen Erbarmungen, die sich in dem Vaterherzen regten und regen gegen ein fluchwürdiges Sündergeschlecht? Dies ist nicht möglich. Paulus führt die Epheser (Kap. 3,18) ein wenig hin an die Länge und Breite und Höhe und Tiefe dieser Liebe, aber sie ist unermeßlich, sie ist unausschöpflich; wie Gott unendlich ist, so ist auch seine Liebe unendlich; sie ist nicht zu beschreiben. Luther sagte:

»Wenn jemand Gott wollte malen und treffen, der müßte ein solch Bild treffen, das eitel Liebe wäre, als sei die göttliche Natur nichts anders denn ein Feuerofen und Brunst solcher Liebe, die Himmel und Erde erfüllet.« Ein anderer sagte einmal: »Wenn das ganze Firmament lauter Papier wäre, so wäre es nicht genug, um die Liebe Gottes darauf zu beschreiben.« Aber dieses alles, dieses Unnennbare, dieses Unausgesprochene, dieses nie Ausgesprochene ist vereinigt, ist beisammen in zwei Silben, im hochgebenedeiten Namen Jesus. Als ein gewisser, durch sehr viele Schriften berühmter Liebhaber des Heilandes auf dem Todbette lag, soll er befohlen haben, wenn er sonst nichts mehr werde fassen können, so solle man ihm nur den Namen seines Erlösers zurufen, dies werde ihm genug Kraft und Erquickung geben. Dieser Mann hat verstanden, was im Namen Jesus liegt.

Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesu offenbart; ich geb mich hin dem freien Triebe, wodurch ich Wurm geliebet ward; ich will, anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken. O Jesu, daß dein Name bliebe im Grunde tief gedrücket ein! Möcht deine süße Jesusliebe in Herz und Sinn gepräget sein! Im Wort, im Werk und allem Wesen sei Jesus und sonst nichts zu lesen!

Deins Vaterherzens tiefste Triebe in diesem Namen öffnen sich; ein Brunn der Freude, Fried und Liebe quillt nun so nah, so mildiglich. Mein Gott, wenn's doch der Sünder wüßte! Sein Herz alsbald dich lieben müßte.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott hat in der heutigen Christenheit wenige Bewunderer

Gott zu lieben, weil Er uns so viel Gutes getan hat, ist das Vernünftigste, was wir tun können. Aber die Qualität unserer Anbetung erhöht sich, wenn unsere Gedanken nicht mehr so sehr mit dem beschäftigt sind, was Gott getan hat, sondern sich auf das richten, was Er in Seiner Vollkommenheit ist! Das führt uns dazu, Ihn zu bewundern! Das Lexikon sagt, Bewunderung sei das staunende Wahrnehmen des Verehrten, gepaart mit Freude und Entzücken, oder: etwas mit dem erhebenden Gefühl der Freude zu betrachten. Nach diesen Definitionen hat Gott heute nur wenige Bewunderer unter Seinen Christen. Viele gibt es, die Ihm für Seine Güte danken, wenn Er aus irgendeiner Not errettet hat. So wird in Zeugnisversammlungen meistens nur berichtet, wie jemand in Schwierigkeiten saß und als Antwort auf Gebete daraus befreit wurde. Es ist gut und richtig, Gott für alle Seine Gnadenerweise zu danken. Aber die Bewunderer Gottes – wo sind sie zu finden? Die einfache Wahrheit lautet: Anbetung bleibt in den Grundzügen stecken, wenn sie nicht die Qualität der Bewunderung erlangt! Solange der Anbeter mit sich selbst und seinem Glück befasst ist, bleibt er ein geistliches Baby. Wir beginnen erst zu wachsen, wenn unsere Anbetung vom Danken zur Bewunderung aufsteigt. Wenn sich unsere Herzen zu Gott erheben und vor Seiner erhabenen Größe staunend stillstehen, fangen wir an, ein wenig teilzuhaben an der selbstvergessenen Freude der himmlischen Seligen!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott versteht uns

Wir sollten vor lauter Freude darüber ausgelassen sein, dass wir glauben dürfen, dass Gott die Summe aller Geduld ist und einen wahrhaft freundlichen, guten Willen hat! Weil Er der ist, der Er ist, gefallen wir Ihm am besten, wenn wir nicht wie wild versuchen, uns selbst zu bessern, sondern wenn wir mit all unsrer Unvollkommenheit uns in Seine Arme werfen und glauben, dass Er alles versteht - und uns dennoch liebt!

Es ist nicht schwer, den Gott, der mit uns Gemeinschaft haben will, zu erfreuen, obwohl es schwer ist, Ihn zufrieden zu stellen. Er erwartet von uns nur das, was Er uns selbst gegeben hat. Wenn Er uns erziehen muss, tut Er selbst das mit einem Lächeln - dem stolzen, sanften Lächeln eines Vaters, der schier vor Freude platzt über einen unvollkommenen Sohn, der jeden Tag kommt, um immer mehr dem ähnlich zu werden, dessen Kind er ist. Dies ist die beste gute Nachricht: Gott liebt uns um unsrer selbst willen. Er schätzt unsere Liebe mehr als Galaxien neu entstandener Welten. Er kennt unsere Grenzen und weiß, dass wir Staub sind!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat

Unser Leben ist eine Erziehungsschule der Liebe, nach verschiedenen Seiten hin. Zuerst lernen wir lieben als Kinder, dann als Freunde, als Braut oder Bräutigam, als Gatten, als Eltern. Wir werden immer höher hinaus gesetzt in der Klasse, je nach dem Fortschritt, den wir in diesem göttlichen Unterricht machen. Denn aus Liebe besteht das Leben. Wer geliebt wird, der genießt damit den süßesten, erquicklichsten Trank, der von der Weinlese der Ernte bereitet werden kann. Alles dieses soll aber nur dazu dienen, dass wir das Wesen Gottes, der die Liebe selbst ist besser verstehen lernen. In jeder neuen Lebenserfahrung sollen wir eine weitere Seite der Liebe unsers Gottes kennen lernen. Wir sollen uns sagen können: „Jetzt verstehe ich noch genauer als je zuvor, was Gott gegen uns empfindet, und was Lieben eigentlich ist.“

1. Wir haben die Liebe Gottes erkannt

Ja, wahrlich, unser Leben mit seinen mannigfaltigen Erfahrungen, ist bis zum Rande angefüllt von den zartesten Liebesbeweisen Gottes, die nicht zu zählen sind. Auch die Wolke, die sich über uns ausgebreitet und die Liebe verhüllt hat, ist selbst Liebe.

2. Wir wollen an die Liebe Gottes glauben

Fußend auf dem unwandelbaren Grund der Liebe Gottes, wie wir sie in der Vergangenheit erfahren haben, können wir mit völligem Glauben der Gegenwart und Zukunft ins Auge blicken. Wir kennen Ihn nun zu gut, um Ihm nicht völlig zu vertrauen. Er hat nie einen Fehler gemacht und wird keinen machen. Immer hat Er das Beste für uns im Sinn gehabt und hat es noch. Wir verstehen seine Wege zuweilen nicht: aber wir wissen, wer es ist, der sich hinter dem Geheimnis der Vorsehung verbirgt, und wir hören seine Stimme: „Fürchte dich nicht! Ich bin es!“

„Mein Heiland, dir vertraue ich – Auch in der dunklen Nacht.“