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Predigten zu 1. Könige 17,16

"Das Mehl im Topfe ging nicht aus, und das Öl im Kruge nahm nicht ab, nach dem Worte des HERRN, das er durch Elia geredet hatte."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Das Mehl im Kad ward nicht verzehrt, und dem Ölkruge mangelte nichts, nach dem Wort des Herrn, das Er geredet hatte durch Elia."

Siehe, hier ist die Treue der göttlichen Liebe. Wir haben zu beachten, dass dies Weib ihren täglichen Unterhalt bedurfte. Sie musste sich und ihren Sohn in einer Zeit schwerer Hungersnot ernähren, und nun sollte auch noch der Prophet Elias bei ihr Nahrung finden. Aber obgleich das Bedürfnis so aufs dreifache gestiegen war, so ward doch das Mehl im Kad nicht verzehrt, denn sie hatten beständig hinreichenden Vorrat. Jeden Tag holte sie Mehl aus dem Kad, aber immer war noch die gleiche Menge vorhanden. Auch du, lieber Leser, hast Tag für Tag Bedürfnisse, und weil sie beständig und häufig wiederkehren, bist du zu der Besorgnis geneigt, das Mehl im Kad möge sich eines Tages verzehren und das Öl im Kruge mangeln. Aber bleibe versichert, dass dies nach dem Worte Gottes nicht der Fall sein wird. Zwar bringt jeder Tag seine Trübsal, aber auch seine Hilfe; solltest du auch die Tage des Methusalah überdauern, und sollten deiner Bedürfnisse so viele sein, wie des Sandes am Meer, so wird dennoch Gottes Gnade und Treue sich in allen deinen Nöten bewähren, und du wirst von keinem wirklichen Mangel etwas wissen. Drei Jahre lang sah in den Tagen jener Witwe der Himmel keine Wolke, und nie weinten die Sterne eine geheiligte Träne des Taues auf die gottlose Erde: Hungersnot und Verzweiflung und Tod machten das Land zur heulenden Wüste; aber dies Weib war nie hungrig, sondern allezeit fröhlich in ihrer Genüge. So sollst auch du es erfahren. Du wirst sehen, wie des Sünders Hoffnung untergeht, denn er vertraut auf seine natürliche Kraft; du wirst es erleben, dass des stolzen Pharisäers Vertrauen wankt, denn er baut seine Zuversicht auf den Sand; du wirst sehen, wie deine eignen Träume wie Schaum zergehen und verwehen, aber du wirst zu deinem Trost erfahren, dass du wirst in der Höhle wohnen, und Felsen werden deine Feste und Schutz sein. "Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiss." Besser ist's, Gott zu seinem Hirten und Hüter zu haben, als alle Reichtümer Golkondas zum Eigentum. Die Schätze Indiens möchtest du erschöpfen, aber nie und nimmer den unendlichen Reichtum deines Gottes.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Das Mehl im Kad ward nicht verzehret, und dem Ölkruge mangelte nichts, nach dem Worte des Herrn, das er geredet hatte durch Elia.

Die Welt rechnet mit Zahlen, der Glaube rechnet mit Gott. Dass man nicht zu Schanden wird, wenn man mit Gott rechnet, sehen wir im Leben des Propheten Elia. Am Bache Krith wie in Zarpath wurde er nicht zu Schanden, denn es ist dem Herrn nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen. Raben müssen seinen Kindern dienen, und eine arme Witwe wird Gastgeberin in teurer Zeit; Winde und Feuerflammen müssen seine Boten sein, wenn es ihm gefällt. Als der hungrige Prophet zur Witwe kam, war ihre Nahrung fast zu Ende, und sie hatte Sterbensgedanken; denn woher sollte die Arme Brot nehmen in jener teueren Zeit? Nun will auch Elia noch an ihren Tisch sitzen und satt werden. Wie soll das zugehen? Elia kommt nicht allein, er kommt mit dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, und in seinem Namen darf er der Witwe sagen, dass Mehl im Kad und Öl im Krug sein werde bis zum Ende der Teuerung. Der Gott, der ein ganzes Volk täglich 40 Jahre lang in der Wüste speisen konnte, kann auch diese drei Seelen speisen, selbst wenn Mehl und Öl zu Ende wären. Er tat es, nie hatten sie Mangel. Der, welcher nicht hatte, da er sein Haupt hinlegen konnte und dennoch täglich für zwölf Jünger sorgte, fragte diese einmal: habt ihr auch je Mangel gehabt? sie antworteten: nie keinen! Luk. 22,35. Und wenn er uns fragt, was wollen wir antworten? Ich antworte: nie keinen. Woher kommt es, dass wir unter dem Himmel dieses gütigen, treuen und mächtigen Gottes in unsern Tagen viel Mangel sehen? Einerseits, weil manche Menschen viel zu viel sammeln und durch ihre Habsucht und ihren Geiz andere verkürzen. Anderseits darf man sich nicht wundern,·wenn in manchem Haus Mangel ist; warum? Es ist kein Wort Gottes im Haus. Der Prophet kam nicht leer zur Witwe, er kam mit Gottes Wort zu ihr. Was nützt dein Rechnen, dein Sorgen und Grämen, wenn du nicht auf Gottes Verheißung traust? Gottes Wort im Haus und Herzen sind ein Kapitalbrief, den nur der kennt, der ihn erprobt hat, und wer ihn erprobt hat, spricht im Glauben: mir wird nichts mangeln.

Dir, unserem treuen Gott, sei Lob und Dank, dass Dein Name Vater heißt. Ja, Du sorgst für alle, die Dir vertrauen. Amen