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Predigten zu 1. Korinther 1,26

"Denn sehet eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind;"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Ihr habt die Vergebung eurer Sünden, ihr seid gerettet; aber das ist nur ein Anfang. Gott nimmt euch in Seinen Dienst und sagt euch: «Meine Brüder, ihr seht, was eure Berufung ist.» Berufung ist keine außergewöhnliche Erfahrung, sondern die normale Verwirklichung des Planes, den Gott für unser Leben gemacht hat.

Den Korinthern war das Kreuz des Christus so verkündigt worden, daß jeder Christ seine Berufung dadurch gefunden hatte. Sie war nicht nur für einige Bevorzugte, sondern für alle Heiligen bestimmt. Und doch ist diese Berufung, die sich an alle richtet, auch etwas ganz Persönliches. Das hatte die Urgemeinde begriffen; alle Jungbekehrten legten in jener Zeit Zeugnis ab. Auch heute sollte jeder persönlich von seiner Berufung überzeugt sein.

Für den Christen ist die Berufung, die vom Kreuz ausgeht, eine Verpflichtung und nicht etwa eine Erfahrung, die er je nach Belieben machen kann oder nicht. Wir wollen uns also heute morgen fragen, was der Herr mit unserem Leben im Sinn hat.

Saulus von Tarsus verfolgte die Gemeinde. Er hatte vor Gott den Entschluß gefaßt, die Christen umzubringen. Aber in einem Augenblick wurde er umgewandelt und zum Apostel Paulus gemacht. Christus hatte sich ihm geoffenbart; von da an verkündigte er das Kreuz, das er vorher verlästert hatte, weil es ihm nun in seinem eigenen Herzen zum Erlebnis geworden war. Die Gemeinschaft der Leiden des Christus wurde der Schlüssel für sein Leben. Weil er eine persönliche Offenbarung des Kreuzes empfangen hatte, wurde das Evangelium bis an die Enden der Erde verkündigt.

Dazu beruft der Herr auch uns. Durch Seinen Heiligen Geist will Er uns das Kreuz des Christus in besondere Weise offenbaren. Er möchte es uns so lebendig vor Augen malen, daß wir dadurch von jeder Gebundenheit gelöst und von aller Angst vor der Zukunft befreit werden. Möge der Herr uns schenken, daß wir begreifen, daß die Berufung des Kreuzes etwas ganz Persönliches ist, ein Leben und Dienen in der Kraft Gottes. Wir wollen uns also diese Berufung zu eigen machen mit der Verheißung von Leben und Auferstehung, die sie schenkt. Wir wollen das Ärgernis, die Torheit und die Kraft des Kreuzes annehmen!