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Predigten zu 1. Korinther 1,27

"sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er die Weisen zu Schanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er das Starke zu Schanden mache;"

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, auf dass er das Starke zu Schanden mache."

Wenn ein Zimmermann Müll und Abfallholz nimmt und daraus ein herrliches Möbelstück machen kann, so bringt ihm das mehr Ehre ein, als wenn er nur die besten Materialien verwendet. Wenn Gott in ähnlicher Weise das Törichte, Unedle und Schwache verwendet, um daraus ein herrliches Meisterwerk zu formen, so trägt das noch mehr zum Ruhm Seiner Kunstfertigkeit und Macht bei. Die Menschen können den Erfolg nicht dem Rohmaterial zuschreiben; sie müssen gezwungenermassen anerkennen, dass es nur der Herr sein kann, dem dafür die Ehre gebührt.

Das Buch der Richter illustriert wiederholt, wie Gott das Schwache der Welt gebraucht, um das Starke zuschanden zu machen. Ehud war beispielsweise ein linkshändiger Benjaminit. Die linke Hand spricht in der Schrift von Schwachheit. Und doch tötete Ehud Eglon, den König von Moab, und erkämpfte für Israel eine achtzigjährige Ruheperiode (Richter 3,12-30).

Schamgar zog mit einem Rinderstachel in die Schlacht, und doch erschlug er mit dieser seltsamen Waffe 600 Philister und errettete Israel (3,31). Debora gehörte zum sogenannten "schwächeren Geschlecht" , und doch errang sie durch Gottes Kraft einen gewaltigen Sieg über die Kanaaniter (4,1; 5,31). Baraks 10 000 Fußsoldaten waren, menschlich gesprochen, eine armselige Streitmacht gegenüber Siseras 900 eisernen Streitwagen, und doch überrannte Barak die feindliche Armee (4,10. 13). Jael, eine andere Angehörige des "schwachen Geschlechts" , tötete Sisera mit einer so unmöglichen Waffe wie einem Zeltpflock. Nach der Septuaginta* hielt sie den Zeltpflock sogar in der linken Hand (5,21). Gideon marschierte gegen die Midianiter mit einem Heer, das der Herr von 32 000 auf 300 reduziert hatte (7,1-7). Seine Armee wird im Traum eines Midianiters als ein Laib Gerstenbrot dargestellt. Da Gerste die Nahrung der Armen war, ist das ein Bild der Armut und Schwachheit (7,13). Die unkonventionellen Waffen der Streitmacht Gideons waren irdene Krüge, Fackeln und Posaunen (7,10). Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, um - menschlich gesprochen - die Niederlage sicherzustellen, mussten die Krüge auch noch zerbrochen werden (7,19). Abimelech fiel durch die Hand einer Frau, die ein Stück eines Mühlsteins auf ihn fallen ließ (9,53). Der Name Tola bedeutet Wurm, ein nicht gerade ruhmvoller Titel für einen militärischen Befreier (10,1). Als wir Simsons Mutter zum erstenmal begegnen, ist sie eine namenlose, unfruchtbare Frau (13,2). Schließlich tötete Simson 1000 Philister mit keiner tödlicheren Waffe als einem Eselskinnbacken (15,15).

* Anmerkung: Septuaginta: griech. Übersetzung des Alten Testaments vor Chr.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Menschliche Psychologie

Um der Versuchung und Feindschaft widerstehen zu können, die uns in dieser Welt begegnen, genügt es nicht, mutig das Kinn nach vorne zu strecken, die Brust rauszudrücken und vor sich hin zu sagen: »Gib nie auf!« Seit ich Christ geworden bin, habe ich auf solche menschlich-psychologischen Ratschläge immer negativ reagiert. Mr macht es nichts aus, zu sagen, dass mein Lieblingsmotto nichts mit einem starken Bizeps zu tun hat und mit einem kühnen: »Welt, mach dich davon!« Das ist nicht meine Philosophie, denn dann würde ich mein Vertrauen auf das Falsche setzen. Wenn mein Glaube, mein Vertrauen auf mir selbst beruhen, dann können sie nicht zugleich auf Gott ruhen!

Die Bibel sagt, wir sollen an Gott glauben und unser Vertrauen auf Ihn setzen. Sie warnt uns davor, uns in irgendeiner Weise auf das Fleisch zu verlassen. Darum möchte ich keine Stimme vernehmen, die mir sagt: »Steh auf, du Mann Gottes! Tritt vor und stelle dich deinem Feind!« - oder so ähnlich. Ich gehe stattdessen lieber an einen Ort, wo ich beten kann, um dort Gott zu begegnen und es Ihm zu überlassen, der Welt an meiner Stelle entgegenzutreten. Wir überlassen unseren Fall voll und ganz Gott - und gehen dann weiter in unseren Erfahrungen im Glauben und durch den Glauben! Unser Sieg muss zuerst Gottes Sieg sein!