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Predigten zu 1. Korinther 9,22

"Den Schwachen bin ich geworden wie ein Schwacher, auf dass ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, auf dass ich auf alle Weise etliche errette."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ich bin jedermann allerlei geworden, auf dass ich allenthalben je etliche selig mache."

Pauli große Sorge war nicht nur, dass er lehre und bessere, sondern dass er errette. In nichts andrem hätte er Befriedigung finden können; er wollte, dass die Menschen im Herzen erneuert, versöhnt, geheiligt, wahrhaft errettet und selig würden. Haben unsre christlichen Bestrebungen etwas Geringeres im Auge gehabt als dieses eine Notwendige? Dann wollen wir bessere Wege einschlagen, denn was nützte es, wenn wir die Menschen bloss gelehrt und gebessert haben, und sie doch am letzten großen Gerichtstage nicht als Erlöste vor Gottes Thron erscheinen können. Blut wird unser Gewand färben, wenn wir im Leben nicht das eine Große erstrebt, wenn wir vergessen haben, dass die Menschen sollen durchs Evangelium selig werden. Der Apostel Paulus kannte das Verderben des natürlichen Menschen und suchte nicht, ihn zu erziehen, sondern selig zu machen; er sah die Menschen zur Hölle fahren und redete nicht von ihrer Läuterung, sondern von ihrer Errettung vor dem zukünftigen Zorn. Ihr Heil zu schaffen, gab er sich mit unermüdlichem Eifer hin, allenthalben das Evangelium zu predigen, die Menschen zu warnen und zu ermahnen, dass sie sich sollten versöhnen lassen mit Gott. Er betete inbrünstig und anhaltend und arbeitete unablässig. Seelen zu erretten, war seine verzehrende Leidenschaft, sein Ehrgeiz, seine Tätigkeit. Er ward ein Knecht aller Menschen, er mühte sich ab für sein Geschlecht und fühlte sich schmerzlich verletzt, wenn er das Evangelium nicht verkündigen konnte. Er begab sich aller seiner Vorzüge, um jedem Vorurteil zu begegnen; in untergeordneten Dingen beugte er seinen Willen, und wenn die Menschen nur bereit waren, das Evangelium anzunehmen, so waren ihm alle äußeren, gottesdienstlichen Formen gleichgültig, ihm war das Evangelium das eine, was alles andre übertrifft. Wenn er nur jemand erretten konnte, so war er befriedigt. Das war die Krone, nach welcher er strebte, der einzige und genügende Lohn seiner Mühen und seiner Selbstverleugnung. Brennt dasselbe allverzehrende Feuer in uns? Wo ist unsre Liebe? Wo unsre Hingebung für Christum, wenn wir nicht seine Ehre suchen in der Errettung der Menschen? Ach, dass uns doch der Herr durch und durch mit einem unermüdlichen Eifer um das Heil der Menschen erfüllte!