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Predigten zu 1. Mose 14,14

"Und als Abram hörte, dass sein Bruder gefangen weggeführt war, ließ er seine Geübten, seine Hausgeborenen, ausrücken, 318 Mann, und jagte ihnen nach bis Dan."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Als Abram hörte, dass sein Bruder gefangen weggeführt worden war, bewaffnete er seine erprobten Leute."

Lot hatte sich rasch im Land niedergelassen; aber schon bald sollte er seinen Besitz dort verlieren. Abram dagegen war, wie dieses Kapitel hervorhebt, der Ausländer, der "Vorübergehende", der Pilger. Die sich nicht sesshaft machen, sondern damit zufrieden sind, im verheißenen Land als Durchziehende zu leben, die sind es, die wirkliche Macht im Kampf mit ihren Feinden haben.

Abram hatte rechtgetan, die Verteilung des Landbesitzes Gott zu überlassen. Aber ganz verkehrt wäre es gewesen, wenn er Lot seine Liebe und Fürsorge entzogen hätte. Hierin war er ein wahrer Überwinder: bevor er zu Felde zog und den feindlichen Königen nachjagte, hatte er einen Sieg in seinem Inneren errungen. Wie leicht hätte er gegen den selbstsüchtigen Neffen einen Groll hegen können! Zum mindesten hätte er angesichts seines Missgeschicks mit gutem Recht denken können: "Ich habe es dir ja gesagt!" Aber Groll ist keine tragfähige Grundlage für Siege. Auch wir müssen in allen derartigen Lagen zuerst den Kampf in unseren eigenen Herzen gewinnen. Ist dieser Mensch mein Bruder? Dann muss ich, wie sehr er mir auch Unrecht getan oder mich gekränkt haben mag, um des Herrn Willen ihn lieben, für ihn beten und meine Streitkräfte mobil machen, um ihm zu helfen.