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Predigten zu 1. Mose 1,31

"Und es ward also. Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Und es ward Abend und es ward Morgen: der sechste Tag."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott hat das Universum zu jeder Zeit im Griff

Ich weiß von vielem nicht, warum Gott es macht. Aber ich bin überzeugt, dass nichts im Universum zufällig geschieht. In den Schöpfungskapiteln des ersten Buches Mose finden wir wunderschön beschrieben, wie zweckdienlich alles gemacht wurde – Gott schuf mit einer bestimmten Absicht eine geordnete Welt, in der alles einen Grund für sein Dasein hat. Wenn man mir erlaubt, einen Operationssaal zu betreten, so weiß ich gar nichts über den Gebrauch der meisten sehr eigenartigen und komplizierten Geräte zu sagen. Doch der Chirurg kennt sie alle, und kein Gerät steht nur zufällig da. Würde ich in das Cockpit eines großen Flugzeugs steigen, so würde mir schwindlig vor all den vielen Knöpfen, Schaltern und Hebeln. Ich könnte alles innerhalb von Minuten kaputt machen. Doch der Flugkapitän weiß Bescheid – und er erzielt die richtigen Ergebnisse, wenn er die richtigen Knöpfe drückt. Genauso hat der allmächtige Gott, nachdem Er an Bord Seines Flugzeugs gegangen war, das wir den Kosmos nennen, alles unter Kontrolle, und Er weiß die richtigen Knöpfe zu drücken. Gerade weil es Dinge im Weltall gibt, die mein menschliches Begreifen übersteigen, ist es mir nicht erlaubt, Gott vorzuwerfen, Er bewege eine Menge unnötiger Räder, um das Universum in Ordnung zu halten. Gott hat alles zu einem bestimmten Zweck gemacht!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Leben fließt aus Gott

Zweifellos haben wir viele geistliche Schätze verloren, weil wir die einfache Wahrheit fahren lassen haben, dass das Geheimnis der Lebenserhaltung in Gott selbst liegt. Wir können sicher sein, dass Gott das Leben nicht schuf und dann von sich stieß wie ein Künstler, der über ein misslungenes Werk enttäuscht ist. Alles Leben besteht in Ihm und aus Ihm heraus, es fließt aus Gott und kehrt zu Ihm wieder zurück. Es ist wie ein unsichtbarer riesiger See, dessen Urquell Gott ist.

Das ewige Leben, das beim Vater war, ist jetzt das Gut gläubiger Männer und Frauen, und dieses Leben ist nicht nur Gottes Geschenk - dieses ewige Leben ist Er selbst! Die Neuschöpfung eines gläubigen Menschen ist nichts anderes als die kurze Zusammenfassung des gesamten Werkes Gottes, das er seit dem Zeitpunkt der Schöpfung getan hat.

Darum ist die Erlösung nicht ein Werk, das Gott fremd ist und das er eine kurze Zeit nebenbei betreibt. Die Erlösung ist vielmehr Teil des einen schöpferischen Werkes Gottes - aber auf einem neuen Gebiet: dem Gebiet der menschlichen Katastrophe!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Im Morgenglanze der ersten Schöpfungstage lag die neue Welt lichtgebadet vor dem Auge Gottes. „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte. Und es war sehr gut." Und wieder sah Gott. Der 14. Psalm erzählt davon: „Der Herr schaut vom Himmel auf die Menschenkinder."

Was sieht Gottes Auge diesmal? Ein furchtbares Bild: „Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer!" Wie war solche Veränderung möglich? Wie oft ist wohl diese Frage gestellt worden aus seufzenden oder zweifelnden Herzen: „Wie kam die Sünde in die Welt?" Wir lesen in der Schrift: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde." Die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott bestand darin, dass der Mensch sich frei entscheiden konnte zwischen „gut" und „böse". Und der Mensch wählte – das Böse. Und Gott sah: … da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer."

Und wieder sah Gott. Diesmal nicht, wie es im 14. Psalm heißt, „vom Himmel". Diesmal war er mitten unter Seinen verlorenen Geschöpfen in Jesus. „… und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben; denn sie waren verschmachtet wie die Schafe, die keinen Hirten haben" (Matthäus 9, 36). Und mit diesem Blick voll Erbarmen und rettender Liebe sieht der Herr auch heute noch auf diese Welt – auch auf uns. Können wir unter diesem Blick bleiben, wie wir sind? In einem finnischen Lied heißt es: „Jesu milde Augen sehen dich an." Ja, so ist es. Amen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Und Gott sahe an alles, was er gemacht hatte; und siehe da, es war sehr gut.

Heute kann uns dieses Wort gar wehmütig stimmen. Wenn wir um uns her blicken in Gottes Schöpfung, so ist vieles nicht mehr gut, am wenigsten wir Menschen. Das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf, sprach Gott nach der Sündflut. Und weil wir böse geworden sind, so ist vieles um uns her auch böse geworden: „verflucht ist der Acker um unsertwillen.“ Es soll uns tief demütigen, dass unsere Sünde alles verdorben hat. Wie muss es unsern Gott betrüben, wenn er sieht, wie ihm die Menschen alles verpfuscht haben und immer noch verpfuschen. Dürften wir allein auf die Verwüstung durch die Sünde blicken, so müssten wir verzagen. Gott sei Dank! es ist Hoffnung auf eine neue Zeit da. Derselbe Gott, der im Anfang alles gut machte, spricht in Offenb. 21,5: Siehe, ich mache alles neu! Das ist ein Trostwort, das durch die ganze Schöpfung hindurch geht, bis es erfüllt sein wird und ein neuer Himmel und eine neue Erde da sein werden. Diese Neuschöpfung Gottes hat begonnen in Christo. Vorbereitet wurde sie schon im alten Bunde; aber erst im Menschensohn, im zweiten Adam sehen wir, wie alles neu werden soll. An ihm war keine Spur vom Fall zu sehen. Zwei Mal sprach der Vater über ihm aus: „Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Dieses Wort harmoniert mit dem Schöpfungswort: siehe da, es war sehr gut. Jesus der Menschensohn ist der Erstgeborne unter vielen Brüdern; in allen, die durch den Glauben Reben an ihm geworden sind, beginnt die Erneuerung der Schöpfung. Jesu Geist heiligt uns durch und durch, ganz samt Leib, Seele und Geist, so dass in Wirklichkeit wir unserem erstgebornen Bruder ähnlich sein werden. Hat er sich so eine Gemeinde erneuert und gesammelt, so wird er mit Seiner Gemeinde in Herrlichkeit offenbar werden, und dann die Kreatur führen zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes, und dann wird es für ewig heißen: siehe da, es ist sehr gut.

Dir sei Anbetung, Du barmherziger Gott, dass Du Deinen Schöpfungszweck festhältst. Verwirkliche ihn auch bei mir, und erneute mich ganz in Dein Bild, damit ich mitseufzen kann: Herr mache alles neu! Amen