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Predigten zu 1. Mose 21,15

"Und als das Wasser im Schlauche ausging, da warf sie das Kind unter einen der Sträucher;"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Hagar, die Sklavin, war mitten in der Wüste allein mit ihrem Sohn, und ihr Wasserschlauch war leer. Ist das nicht ein Bild für die Situation vieler Christen? Die Dürre der großen Wüste umgibt uns, aber um gegen sie zu bestehen, haben wir höchstens einige Tropfen Wasser in einem Schlauch. Und das Traurigste dabei ist, daß wir gar nicht darunter leiden; wir haben uns daran gewöhnt!

Er ist schon lange leer, der Schlauch der religiösen Gewohnheiten in unserem Leben, dem die Kraft des Heiligen Geistes fremd ist. Kein Wasser ist im Schlauch der frommen Schlagworte, der Bibelsprüche, die wir dahersagen, ohne daß eine Wirklichkeit dahinter steht, bei denen unser Herz nicht brennt und durch die niemand gesegnet wird. Das Wasser fehlt in einem Leben, das sich um sich selber dreht. Schon lange ist es auch in unserem Schlauch ausgegangen, wenn wir meinen, Grund zum Klagen zu haben, und anderen im stillen Vorwürfe machen, oder außerhalb jeder Gemeinschaft mit Kindern Gottes leben. Merken wir in unserer Wüste nicht, daß wir dürr sind? Oh, laßt uns vor Gott treten und uns nicht fürchten vor dem, was Er uns zeigen will. Laßt uns Ihm die Nutzlosigkeit unserer Bemühungen, die Fruchtlosigkeit unseres Zeugendienstes bekennen! Wir sind ein Schlauch ohne Wasser… Aber Gott sei Dank, es gibt ein Heilmittel! Die Bibel ist unvergleichlich in der Schilderung von Gegensätzen: «Als das Wasser im Schlauch ausgegangen war, ... öffnete Gott ihr die Augen, daß sie einen Wasserbrunnen sah.»

Wenn wir unsere Dürre, unseren geistlichen Durst und die Mangelhaftigkeit unserer Bemühungen spüren, dann öffnet Gott uns die Augen, zeigt uns den Wasserbrunnen. Wir können nichts, Er kann alles. Er zeigt uns nicht nur den Brunnen, sondern Er läßt auch die Quelle fließen. Wenn wir aus unserer Selbstsucht und Schläfrigkeit erwachen, gibt Er uns Sein Lebenswasser zu trinken. Die Augen gehen uns auf über die große Not der Welt, und dann haben wir keine Zeit mehr, uns um uns selber zu drehen. Wir begreifen endlich, daß das Wasser der Quelle für die bestimmt ist, die in der Wüste um uns her umkommen, und wir beeilen uns, es ihnen zu bringen, damit sie gerettet werden.