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Predigten zu 1. Mose 21,6

"Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der es hört, wird mit mir lachen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und Sara sprach: Gott hat mir ein Lachen zugerichtet, denn wer es hören wird, der wird meiner lachen."

Es ging weit über die Kräfte der Natur, ja, es war ganz gegen ihre Gesetze, dass die hochbetagte Sara noch sollte mit einem Sohne erfreut werden; und so ist's auch ganz dem gemeinen Lauf der Dinge entgegen, dass ich, ein armer, hilfloser, elender Sünder, soll die Gnade erlangen, in meiner Seele den inwohnenden Geist des Herrn Jesu mit mir herumzutragen. Ich, der ich einst verzweifelte - und ich hatte wohl Ursache dazu, denn meine Natur war so dürre und welk, so verödet und verflucht wie eine versengte Wüste - bin nun gewürdigt, Frucht zu bringen, dass ich heilig werde. Wohl mag mein Mund voll fröhlichen Lachens sein, um der seltenen, erstaunlichen Gnade willen, die ich vom Herrn empfangen habe, denn ich habe Jesum gefunden, den verheißenen Samen, und Er ist mein auf ewig. Heute will ich dem Herrn, der meine Niedrigkeit angesehen hat, Siegespsalmen singen und Ihn erheben in Lobgesängen, denn: "Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn ist erhöhet in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich Deines Heils." Ich möchte gern, dass alle, die meine große Errettung von der Hölle und meine gnädige Heimsuchung von oben erfahren, mit mir vor Freude lachten. Ich möchte so gern mit meinem überschwenglichen Frieden die Meinigen freudig überraschen; ich möchte meine Freunde mit meiner stets wachsenden Glückseligkeit entzücken; ich möchte die Gemeinde der Heiligen mit meinem dankbaren Bekenntnis erbauen; und möchte selbst der Welt einen Eindruck von der Wonne meines täglichen Umgangs mit meinem Gott hinterlassen. Bunyan erzählt, dass Freundin Barmherzig im Schlafe gelacht habe; und was ist sich darüber zu verwundern, wenn sie im Traum den Herrn Jesum sah? Und meine Freude soll hinter der ihrigen nicht zurückstehen, weil mein Freund der Gegenstand meines täglichen Sinnens und Denkens ist. Der Herr Jesus ist ein tiefes Freudenmeer: meine Seele soll sich darein versenken, soll verschlungen werden von den Wogen der Wonne, die seine Nähe schwellt. Sara schaute auf ihren Sohn Isaak und lachte vor übergroßem Entzücken, und alle ihre Freundinnen lachten mit ihr. Und du, meine Seele, schaue hin auf Jesum, und fordere Himmel und Erde auf, sich mit dir zu freuen in unaussprechlicher Freude.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Da sagte Sara: Gott hat mir ein Lachen bereitet; jeder, der von der Sache hört, wird mit mir lachen." 1. Mose 21,6

Gott hatte gezeigt, dass für ihn nichts unmöglich ist, und Saras Lachen war ein Lachen dankbaren Staunens. Vorher war es Abraham gewesen, der gelacht hatte (17,17). Er lachte, weil er an die Verheißung, dass er noch einen Sohn bekommen sollte, nicht glauben konnte, es schien ihm völlig unmöglich. Jedoch hatte sein Lachen nichts Respektloses, es richtete sich nicht gegen Gott, vor dem er sich ehrfürchtig auf sein Angesicht warf, sondern gegen ihn selbst.

Wo war sein Glaube der früheren Jahre? Es war echter Glaube gewesen, aber vielleicht vermischt mit einem gewissen praktischen "Realismus" . Er hatte gemeint, um einen Sohn bekommen zu können, müsse er selber noch zeugungsfähig sein. Es war also sozusagen ein Glaube an Gott-plus-Abraham gewesen. Jetzt, als er hundert Jahre alt war, wusste er, dass der Faktor >Abraham< ausfiel. Jetzt konnte er nur noch auf Gott vertrauen. Und nun bekam sein Glaube einen neuen Charakter. Günstige Umstände sind für den Glauben nicht förderlich, meist hemmen sie ihn. Wenn die Umstände leicht sind, ist Glaube schwierig; sind dagegen die Umstände schwierig, so ist das Glauben leichter, und wenn sie gar verzweiflungsvoll sind, wenn alles unmöglich scheint und man sich nur noch an Gott klammern kann, dann kommt es am Ende zu jenem Lachen dankbaren Staunens.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Der Schweizer Schriftsteller und Pfarrer Nikolaus Bolt erzählt in seinem Buch »Wege und Begegnungen", wie er einmal in einem Schweizer Lazarett bunt eingebundene Bibelbüchlein verteilt habe. Die Soldaten hätten sie gern genommen, und dann habe einer gesagt: „Das gfallt üs, daß das Büchli nümme schwarz ibunda isch." — Vielleicht wollte der Soldat sagen, in der Bibel ist so viel von Freude die Rede, daß die gewöhnliche schwarze Einbandfarbe schlecht dazu paßt.

Nun, auf den Einband kommt's nicht an. Aber das stimmt: Es ist viel von Freude die Rede in der Bibel. Sehr viel! Um so seltsamer ist es, daß die Bibel so wenig vom „Lachen" spricht. Vielleicht darum, weil das Lachen oft der Ausdruck einer oberflächlichen Freude ist. Die Freude eines Christen aber, die Freude eines versöhnten Gewissens ist eine tiefe, wurzelhafte Sache. — Vielleicht liegt's auch daran, daß die Freude der Christen meist eine „Freude unter Tränen" ist, weil Kinder Gottes durch viel Anfechtung und Leid gehen müssen. Aber eine Frau gibt's in der Bibel, von der zweimal berichtet wird, daß sie lachte. Das war Abrahams Weib. Als der Herr dem alten Abraham einen Sohn verhieß, „da lachte Sara hinter der Türe". Das war ein ungutes Lachen. Ein Lachen, mit dem die Vernunft Gottes Verheißung verspottete. Sara schämte sich später auch dieses Lachens.

Aber dann hat Sara noch einmal lachen müssen: als Gott Sein Wort wirklich wahrmachte und ihr einen Sohn schenkte. Das war ein stolzes, dankbares Lachen. „Gott hat mir ein Lachen zugerichtet", sagt Sara. Ja, das ist es, was Christen lachen macht mit einem Lachen, davor die Hölle erschrickt, das Wissen: Gott macht Sein Wort wahr. Wie wird dies frohe Lachen in der Ewigkeit erklingen, wenn alle Verheißungen erfüllt sind! „Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein." Amen.