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Predigten zu 1. Mose 2,15

"Und der HERR Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und Gott, der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren."

Entgegen der Meinung, die manche vertreten, ist Arbeit kein Fluch; sie ist vielmehr ein Segen. Noch bevor die Sünde in die Welt hineinkam, gab Gott Adam die Aufgabe, sich um den Garten Eden zu kümmern. Erst nachdem der Mensch gesündigt hatte, verfluchte Gott den Boden - aber nicht die Arbeit. Er bestimmte, dass der Mensch bei seinem Bemühen, auf dem Acker seinen Lebensunterhalt zu erarbeiten, mit Sorgen, Enttäuschungen und viel Schweiss zu kämpfen haben würde (s. dazu 1. Mose 3,17-19). Ein gutes altes Sprichwort sagt: "Gesegnete Arbeit! Wenn du Gottes Fluch bist, wie muss dann erst Sein Segen außehen?" Aber die Arbeit trägt eben nicht den Fluch Gottes. Sie ist ein Teil unseres ureigensten Wesens. Sie gehört zu unserem Bedürfnis nach schöpferischer Tätigkeit und nach Selbstwertgefühl. In dem Moment, in dem wir der Trägheit nachgeben, ist die Gefahr des Sündigens am größten. Und oft ist es so, dass wir allmählich in uns zusammenfallen, wenn wir uns von einem aktiven Leben zurückgezogen haben. Wir sollten nicht vergessen, dass Gott Seinem Volk auch geboten hat, sich anzustrengen: "Sechs Tage sollst du arbeiten" (2. Mose 20,9). Die Menschen neigen oft dazu, das zu übersehen und nur den anderen Teil des Satzes zu betonen, der ihnen gebietet, am siebenten Tage auszuruhen. Das Neue Testament bezeichnet einen Müssiggänger als "unordentlich" oder "ungehorsam" und sagt unmissverständlich, wenn ein Mensch nicht arbeiten wolle, so sollte er auch nicht essen (s. dazu 2. Thessalonicher 3,6-10). Der Herr Jesus ist unser höchstes Beispiel für einen Menschen, der schwer arbeitet. "Was für anstrengende Tage hatte Er! Und die Nächte, die Er in der Arbeit des Gebetes verbrachte! Drei Jahre im Dienst machten einen gealterten Mann aus ihm. 'Du bist wohl noch keine fünfzig Jahre alt', sagten sie zu ihm, wenn sie Sein Alter ungefähr schätzten. Fünfzig? Er war doch erst dreissig!" Manche Leute werden allergisch gegen Arbeit, weil ihre Arbeitsstelle ziemlich unerfreulich ist. Sie sollten dabei bedenken, dass kein Beruf und keine Stellung rundherum ideal ist. Jede Beschäftigung hat auch ihre schlechten Seiten. Aber ein Christ kann seine Arbeit zur Ehre Gottes tun, "nicht irgendwie, sondern triumphierend" . Der Gläubige strengt sich an bei seiner Arbeit, nicht nur um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen, sondern auch, um anderen zu helfen, die in Not sind (s. dazu Epheser 4,28). Das gibt der Arbeit noch einen zusätzlichen, selbstlosen Antrieb. Selbst in der Ewigkeit werden wir noch arbeiten, denn es heißt: "Und seine Knechte werden ihm dienen" (Offenbarung 22,3). In der Zwischenzeit sollten wir dem Ratschlag von Spurgeon folgen: "Arbeitet euch zu Tode, und dann erweckt euch durch das Gebet wieder zum Leben."


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Gott der HErr setzte ihn in den Garten Eden

Eine liebliche Heimat hat Gott dem Menschen bereitet. Erinnerungen an Eden, umschweben wie süße Träume den Hintergrund des menschlichen Lebens. Gemeinschaft mit dem Schöpfer, der da durch die Fluren wandelte, der Strom, die Bäume und Früchte des Paradieses; das selige Zusammenleben dort, die leichte erhebende Arbeit, welch ein entzückendes Bild!

1. Der Garten Eden.
Das war Gottes Ideal. Zeigt man dir die Narben auf dem Angesicht der Welt, die des Sklavenhändlers Peitsche, das Vorbeischreiten der Kriegsheere, die verwelkende Herrlichkeit menschlicher Bildung zurückgelassen haben, und fragt dich, wie solche Dinge vereinbar seien mit der Liebe Gottes, so deute auf jenen Garten und sprich: „Dies hatte Gottes Liebe für den Menschen bestimmt, aber Satan und die Sünde haben Eden verderbt.“

2. Der Garten Gethsemane.
Als der Mensch das Paradies verloren hatte, wurde der Erlöser verheißen, um es wieder zu bringen. Er trat die Kelter allein im Schatten des Olivenhains, und ging auf diesem Wege zum Kreuze, damit die Wüste der Sünde wieder blühen möchte wie Eden. Ist es zu verwundern, dass ein neues Paradies möglich ist, da Er selbst edlen Samen gesät, und den Boden mit Seinem Blut getränkt hat?

3. Er wandelt die Wüste in einen Garten
In Eden sollte der Mensch Gottes Mitarbeiter sein, und auch wir sollen täglich etwas dazu beitragen, das verlorene Paradies wieder herzustellen. Suche auch deine Aufgabe, ob du umzugraben, zu säen, zu begießen, oder die zarten Setzlinge zu pflegen habest! Dein Herz sei ein Eden, dem König allein geweiht; lass es dein ernstes Anliegen sein, dass du da, wo bis jetzt Sandwüsten und Dornenhecken standen, Gärten pflanzest; dann werden Tannen für Hecken wachsen und Myrthen für Dornen, und dem HErrn soll ein Name und ein ewiges Zeichen sein, das nicht ausgerottet werde.