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Predigten zu 1. Mose 30,22

"Und Gott gedachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib."

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Doch nicht vergessen!

Mose sagt: »Gott gedachte aber an Rahel«, als wollte er sagen, Rahel habe in ihrem Herzen nichts anderes gefühlt und gedacht, als dass alle ihre Gebete und alles Weinen vergebene und verlorene Mühe gewesen seien. Es war, als hätte Gott ihren Namen ausgetilgt und ihrer nicht mehr gedacht. Aber, meine liebe Rahel, so darfst du es nicht ansehen, denn du irrst dich sehr. Solche Gedanken sind fleischlich und kommen nicht aus dem Geist und aus dessen unaussprechlichem Seufzen. Das Fleisch ist es, das solches fühlt, und das ist immer schwach. Gott hat dein Elend keinen Augenblick vergessen, sondern als du anfingst, um Kinder zu bitten, hat er schon alle Worte deines Seufzens gehört und aufgezeichnet. Das Gebet war aber damals noch nicht brennend und stark genug, darum hat es erst wachsen und größer werden müssen, und darum hat Gott die Erhörung hinausgezogen bis ins zweite, dritte, vierte oder gar fünfte Jahr. Darum schreibt Mose: »Gott gedachte aber an Rahel«, obwohl er sie keinen Augenblick vergessen hatte. Aber die rechte Zeit, dein Seufzen zu erhören, war erst gekommen, als du meintest, dein Seufzen sei ganz und gar begraben, zugescharrt und vergessen. Das war dann Gottes Zeit.