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Predigten zu 1. Mose 37,34

"Und Jakob zerriß seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden, und er trug Leid um seinen Sohn viele Tage."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Tiefer Jammer ist in Jakobs Zelten. Ein Bote hat Josefs zerrissenen, blutigen Rock gebracht. Da muss es ja klar sein: „Ein wildes Tier hat Josef zerrissen." Auch das Herz des großen Gottesknechtes Jakob ist zerrissen. „Er wollte sich nicht trösten lassen", erzählt die Bibel.

Und doch – Josef lebt. Und wenn er auch – von seinen rohen Brüdern als Sklave verkauft – einen dunklen Weg geht, so geht er doch einen wundersamen und herrlichen Gottesweg. Aber das sieht sein Vater nicht. Seine Augen sind gehalten. Ist es bei uns nicht auch oft so? Da führt der Herr uns in eine dunkle, schwere Not. Die Kümmernis umgibt uns von allen Seiten. „Und wir wollen uns nicht trösten lassen."

Können wir denn nicht glauben, dass jede Dunkelheit eine heimliche Lichtseite hat? – nämlich von Gott her! Oh, es gibt so viel unnötiges Klagen und Traurigsein auch bei Kindern Gottes. Wir sollten uns doch klarmachen im Glauben, dass wir ja nie das Ganze übersehen. Und wo wir nur Schrecken, Angst und Not sehen, da hat der Herr schon begonnen zu segnen. Am deutlichsten wird das am Kreuze Jesu Christi. Da sahen die Augen der Jünger nur Nacht und Sterben und Bankrott. Da „zerrissen auch sie ihre Kleider und trugen Leid lange Zeit". Währenddem hatte der Heiland schon triumphierend gerufen: „Es ist vollbracht!" Und von jener Dunkelheit ist das größte Licht und Heil der Welt ausgegangen. Gott, dein Weg ist heilig! Amen.