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Predigten zu 1. Mose 42,21

"Da sprachen sie einer zum anderen: Fürwahr, wir sind schuldig wegen unseres Bruders, dessen Seelenangst wir sahen, als er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum ist diese Drangsal über uns gekommen."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es gibt eine alte Sage: Ein Ritter hat seinen Bruder erschlagen. Er befiehlt seinem Knecht, die Blutlache in der Schlosshalle wegzuwischen. Aber als er am nächsten Morgen in die Halle kommt, ist die Blutlache wieder da. Der Ritter tobt. Der Knecht eilt herbei und wischt das Blut von neuem auf. Am nächsten Tag ist die Blutlache wieder da. Der Ritter lässt die Bretter des Bodens ausbrechen und neue einbauen. Aber mit dem neuen Tag ist die Blutlache wieder da.

So erzählt die Sage. Sie will eine tiefe Wahrheit bezeugen, die ein alter Gottesmann so ausdrückte: „Ich glaube an die Auferstehung der Sünden." Das erfuhren Josefs Brüder. Sie haben ihren Bruder als Sklaven verkauft. Jahre sind darüber ins Land gegangen. Es scheint Gras über die alte Geschichte gewachsen zu sein.

Da fängt Gott an. Und alte Sünden werden lebendig. „Das haben wir an unserem Bruder verschuldet…" Es kann lange dauern, bis unsere Sünden auferstehen. Es kann bis zum Jüngsten Gericht dauern. Doch es muss nicht so lange dauern. Eins aber ist gewiss: „Es gibt eine Auferstehung der Sünden." Das ist eine furchtbare Wahrheit! Aber – Gott sei gelobt – es gibt auch eine „Vergebung der Sünden" durch Jesu Blut. Lasst uns Vergebung suchen, solange es Zeit ist. Amen.