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Predigten zu 1. Mose 44,16

"Und Juda sprach: Was sollen wir meinem Herrn sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat die Missetat deiner Knechte gefunden; siehe, wir sind die Knechte meines Herrn, sowohl wir als auch der, in dessen Hand der Kelch gefunden worden ist."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Parforce-Jagd! In wilder Flucht sucht das Wild zu entrinnen. – Vergeblich! Von allen Seiten brechen die Jäger hervor. – Das Wild ist umstellt. –- Kein Ausweg mehr! – Die Jagd ist aus! Die Flucht zu Ende.

Das ist die Geschichte des Juda. Sein Leben war eine Flucht, eine atemlose Flucht. Und der Jäger, der ihn verfolgte, war – Gott! Durch Jahre ging die Flucht. Viel Sünde und Schuld hat das Gewissen unruhig gemacht. Nun ist die Flucht zu Ende. Gott hat den Juda eingeholt. „Was sollen wir sagen, und womit sollen wir uns rechtfertigen? Gott hat unsere Missetat gefunden." So sprach Juda. Das Seltsame ist: In diesem Augenblick war Juda wirklich unschuldig.

Und doch – kein Wort der Verteidigung oder Entschuldigung. Hier ist nur noch Zittern und Furcht: „Gottes Hand hat mich gepackt. Gott hat meine Missetat gefunden." Die Flucht ist zu Ende! Die Jagd ist aus! Für Juda! – Aber nicht für Tausende in unseren Tagen, die auch auf der Flucht vor Gott sind und noch meinen, man könne Ihm entrinnen. Ja, warum flüchten wir denn? Warum verfolgt uns denn Gott? Darum – Juda erfuhr es, und wir dürfen es auch erfahren – um uns Seine Gnade zu schenken. Wie töricht sind wir Menschen! Wie gnädig ist Gott! Amen.