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Predigten zu 1. Mose 46,3

"Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters; fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn zu einer großen Nation will ich dich daselbst machen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Fürchte dich nicht, in Ägypten hinabzuziehen, denn daselbst will ich dich zum großen Volk machen. Ich will mit dir hinab in Ägypten ziehen und will auch dich herausführen."

Jakob muss einen Schauder empfunden haben bei dem Gedanken, das Land der Wallfahrt seiner Väter verlassen und als Fremdling unter heidnischen Völkern wohnen zu müssen. Es war ein neuer Schauplatz, wo leicht Prüfungen auf ihn warten konnten: wer darf sich ohne Besorgnis unter die Höflinge eines fremden Königreichs wagen? Dennoch war sichtbarlich dieser Weg für ihn bestimmt, und darum entschloss er sich dazu. Dies ist häufig auch die Lage gläubiger Seelen in unsren Tagen; sie werden in Gefahren und Versuchungen hineingestellt, in denen sie noch ganz unerfahren sind. In solchen Zeiten mögen sie Jakob zum Vorbild nehmen und Gott ein Opfer des Gebets darbringen und um seine Leitung und Führung flehen. Sie sollen keinen Fuß regen, bis dass sie auf den Herrn geharrt haben, um seinen Segen zu empfangen; denn alsdann werden sie Jakobs Begleiter auch zu ihrem Freund und Helfer haben. Wie köstlich, wenn wir die Versicherung haben, dass der Herr mit uns ist auf allen unsren Wegen und sich zu uns herabneigt, um mit uns durch alle Schmach und Verfolgung zu gehen! Unsres Vaters Liebe strahlt auch jenseits der Meere wie die Sonne in ihrer Kraft. Wir können nicht schwanken, uns dahin zu wenden, wo Jehovah uns seine Gegenwart verheißt; selbst das Tal der Todesschatten erglänzt von den Strahlen dieser Zuversicht. Wenn die Gläubigen im Glauben an ihren Gott vorwärts ziehen, so wird sich Jakobs Verheißung an ihnen erfüllen. Er wird sie wieder heraus führen, sei es aus den Trübsalen des Lebens, sei es aus den Kammern des Todes. Jakobs Same kam zur vorversehenen Zeit aus Ägypten, und so werden auch alle Getreuen unversehrt durch die Trübsale des Lebens und die Schrecken des Todes geleitet. Lasset uns Gott vertrauen wie Jakob. "Fürchte dich nicht!" Die göttliche Begleitung und Beschützung verbieten auch die leiseste Furcht des Unglaubens. Ohne unsren Gott einen einzigen Schritt zu wagen, davor sollten wir uns fürchten; aber wenn Er uns gehen heißt, so wäre es gefährlich für uns, zu verziehen. Mein Lieber, mutig voran! Fürchte dich nicht!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen

Wahrscheinlich war der alte Jakob, im Gedanken an die Erfahrungen eines Abraham, sehr ängstlich, sich auf eine Reise nach Ägypten zu wagen. Könnte es nicht auch den Anschein haben, als verzichte er auf das Land der Verheißung? Um so notwendiger war der bestimmte Befehl und die trostreiche Ermahnung.

1. Wenn unser Herz verzagt ist, so lasset uns warten auf ein „Fürchte dich nicht“ von unserm Gott
Sein Auge merkt immer auf den Gerechten, und sein Ohr auf ihr Schreien. Ein aufwärts gerichteter Blick, eine leise Bitte, wird Ihn auf den Fittichen des Windes zu uns herführen und Er wird flüstern: „Fürchte dich nicht, Ich bin mit dir.“

2. Gottes Verheißungen werden oft auf die unerwartetste Weise erfüllt
Er hatte voraus gesagt, dass des Samens Abrahams mehr sein werde als der Sterne und des Sandes am Meer: aber wer hätte gedacht, dass diese Verheißung durch den Druck und die Verfolgung Ägyptens zustande käme? Und doch war es so. „Da selbst will Ich dich zum großen Volke machen.“ Wir dürfen nicht bloß nach den Eingebungen unsers gewöhnlichen Menschenverstandes handeln; der Glaube wird oft sehr ungewöhnliche Wege geführt. Vertraue und gehorche!

3. Gottes Gegenwart wog das Unglück in Ägypten auf und erlöste des Tyrannen Griff
O meine Seele, du könntest ohne Furcht sogar in die Hölle hinabsteigen, wenn Gott sagte: „Ich will mit dir hinabziehen und will dich auch heraufführen.“ Die göttliche Gegenwart ist die Kraft des Furchtsamen – sie ist unsre Sicherheit und unser Trost im Leben, unser Friede im Tode. Es mag wohl sein, dass der Vater durch den Mund des Engels damals in Gethsemane den Sohn also tröstete: „Fürchte dich nicht, hinabzusteigen ins Grab, Ich will dich auch heraufführen.“ So spricht Er auch zu uns. Er ist mit uns und wird uns erlösen.