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Predigten zu 1. Mose 5,24

"Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr, denn Gott nahm ihn hinweg. -"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Wahre Liebe kann nicht auf menschlicher Ebene hervorgebracht werden; sie ist eine Gottesgabe.

"Henoch wandelte mit Gott" (1. Mo. 5,24).

Der Wandel mit Gott umfasst die Versöhnung, freudigen Gehorsam und ununterbrochenen Glauben.

Wenn die Bibel über den Wandel mit Gott spricht, redet sie von einer Lebenshaltung. So betet Paulus für die Kolosser (und für uns), sie möchten "mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werden in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen" (Kol. 1,9-10). Und den Ephesern sagt er: "Dies sage ich im Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln sollt, wie die Nationen wandeln, in Nichtigkeit ihres Sinnes ... Seid nun Nachahmer Gottes als geliebte Kinder! Und wandelt in Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat" (Eph. 4,17; 5,1-2).

Das Alte Testament beschreibt Henoch als einen Menschen, der mit Gott gewandelt hat. Wenn auch relativ wenig über diesen bestimmten Menschen gesagt wird, so kann man doch aus dem Gesagten Folgerungen ziehen, die uns helfen, besser zu begreifen, was einen Wandel mit Gott ausmacht.

Erstens zeigt uns Henochs Wandel mit Gott, dass er zunächst Buße getan hat; denn in Amos 3,3 heißt es: "Gehen etwa zwei miteinander, außer wenn sie zusammengekommen sind?" Zwei Menschen können keine echte Verbindung haben, bevor sie nicht übereinstimmen. So kann Henoch nicht in Auflehnung gegen Gott gestanden haben, sondern lebte als ein durch den Glauben Versöhnter mit Gott.

Zweitens gehört zum Wandel mit Gott liebende Dienstbereitschaft. In 2. Johannes 6 heißt es: "Dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln." Wir gehorchen Christus; aber unser Gehorsam ist durch die Liebe entfacht, nicht durch Gesetzlichkeit oder durch Furcht vor Strafe.

Drittens gehört zu einem gottesfürchtigen Wandel ununterbrochener Glaube; "denn wir wandeln durch Glauben, nicht durch Schauen" (2. Kor. 5,7). Und Kolosser 2,6-7 fügt hinzu: "Wie ihr nun Christus Jesus empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben." Durch Gnade glaubte Henoch an Gott und er gefiel Ihm sein ganzes Leben hindurch.

Sehen deine besten Bekannten in dir einen Menschen, der mit Gott wandelt? Ich vertraue darauf. Immerhin ist es das Unterscheidungsmerkmal eines wahren Gläubigen: "Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist" (1. Joh. 2,6).


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Und dieweil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott hinweg, und ward nicht mehr gesehen."

So laut Henochs Wandel auch redete, so klar und bestimmt sein Zeugnis der damaligen Welt gegenüber auch war, man ging an ihm vorüber als an einem, der den Aufgaben der Zeit nicht gerecht wurde, der die große Gegenwart nicht begriff und die noch grössere Zukunft nicht zu fassen vermochte. Dass Gott in ihm der Welt einen Propheten gegeben, der durch seine ganze innere Lebenseinstellung den Geschlechtern jenes untergehenden Zeitalters den Weg der Rettung gezeigt hatte, daran dachten wohl nur wenige. Man hatte kein Verständnis mehr für die Sprache der Ewigkeit, denn das Ohr hatte sich gewöhnt an die Sprache der Zeit. Untergehende Zeitalter hören zuletzt immer nur noch sich selbst reden.

Weiter berichtet die Schrift von Henoch: "Chanoch wandelte mit Gott und war nicht mehr da, denn Gott hatte ihn fortgenommen!" Während die Mehrheit seines Geschlechts das nahende Gericht als ihren Untergang miterlebte, kam er überhaupt nicht in das Gericht. Durch seine Hinwegnahme versetzte ihn der Herr aus der Welt des Untergangs in die Welt des unvergänglichen Lebens. Er war innerlich der Erde entrückt und der Welt gestorben, bevor Gott ihn auch äußerlich hinwegnahm und in das Reich seines Lichts erhob. Vergänglich es hatte er zu verlieren gewagt, Unvergänglich es hatte er gewonnen. Er hatte sich selbst gerichtet, nun wurde er nicht gerichtet. Während die Welt durch ihren Gewinn alles verlor, gewann er gerade durch seinen Verlust die Ewigkeit. So wurde sein Wandel mit Gott zu einem Wege zu Gott.

Aber auch die Hinwegnahme Henochs wurde von seiner Zeit wenig beachtet, so wenig wie sein Wandeln mit Gott beachtet worden war. Die Welt hatte Nötigeres zu tun, als sich mit jenem Sonderling und seiner Hinwegnahme zu beschäftigen, der sich doch in seinem Leben so weltfremd und in seiner Geistesrichtung so rückständig bewiesen hatte. Sie fuhr fort in ihrer Jagd nach vergänglichen Gütern. Sie haschte weiter nach Ruhm und Glanz. Sie sann auf neue Eroberungen und Machteinflüsse und berauschte sich immer mehr an den großen Schöpfungen der Zeit. Henochs Leben und Hinwegnahme hatten seinen Zeitgenossen nichts zu sagen gehabt. Er war ihnen nicht zu einer Gottesbotschaft geworden, durch die man eine Wendung des Lebens und der Zukunft gewonnen hätte. Man fand sein Genüge weiter in sich selbst und berauschte sich an dem, was man besass und gewann. Das führte aber zum Gericht. Entweder findet der Mensch wie Henoch wieder heim zu Gott, oder er zerbricht im Gericht an seiner eigenen Geschichte.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Aus dem, was Moses von Henoch berichtet, sehen wir, dass Henoch nicht ein Mönch war; denn er zeugte Söhne und Töchter. Im Hebräischen lesen wir: Er wandelte mit Gott und Hebr. 11,5: Er hat Gott gefallen. Was ist das aber nun: Gott gefallen, oder mit Gott wandeln? Das ist: sich an Gott halten, so wie man ist, als ein Mensch, als ein Sünder, als einer, der mitten im Tode liegt, der immer wieder in Not hineinkommt. Wer sich so an Gott hält, den lebendigen Gott, auf Grund dessen, dass er es also will, der wandelt mit Gott oder gefällt Gott.

Wir fragen: Haben Adam, Abel, Seth, Enos usw. sich nicht auch an Gott gehalten, mit Gott gewandelt? Ja! Aber der Herr Gott hat seine Menschen, die er als Zeugen hinstellt, und die in der Welt zur Zielscheibe gemacht werden, worauf alle Pfeile geschossen werden müssen, die aus der Hölle und dem Abgrund gegen den Namen des Herrn und seines Gesalbten aufgebracht werden. Und da ist es ein „mit Gott gewandelt haben“, dass jemand sowohl für sein eigenes Gewissen als auch in anderer Gewissen das Dennoch des Glaubens behauptet hat, die wahre Heiligung, ohne welche niemand den Herrn sehen wird. Davon zeugte Henoch im Glauben.

Wie bin ich doch so herzlich froh,
dass mein Schatz ist das A und O,
der Anfang und das Ende.
Er wird mich doch zu seinem Preis
aufnehmen in das Paradeis,
des klopf ich in die Hände.
Amen, Amen,
komm, du schöne Freudenkrone, bleib nicht lange,
deiner wart' ich mit Verlangen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Der Weg des Glaubens

Für jeden gläubigen Christen gibt es viel zu lernen bei Henoch, jenem Mann Gottes aus der siebten Generation seit Adam, ein Nachkomme von Seth, Adams drittem Sohn. Uns beeindruckt, dass Henoch dem Teufel widerstehen und die Gemeinschaft mit seinem Schöpfergott finden konnte, denn er lebte in einer verweltlichten Gesellschaft, die vom Willen zur Zerstörung angetrieben wurde. Henoch ging täglich auf dem Weg des Glaubens, dem Weg der Gemeinschaft mit Gott. Die Heilige Schrift möchte uns zeigen: Wenn Henoch inmitten eines sündigen Geschlechts mit Gott leben und gehen konnte, dann sollten auch wir seinem Beispiel folgen können - denn das Menschengeschlecht ist immer noch dasselbe, und Gott ist derselbe!

Doch darüber hinaus erinnert uns Henoch daran, dass die Qualität und der Wagemut unseres Glaubens die Messlatte dafür sind, wie weit wir auf Jesu Wiederkunft auf diese Erde vorbereitet sind. Wir wandeln im Glauben wie Henoch, und obwohl seit Jesu Erdenleben zwanzig Jahrhunderte vergangen sind, halten wir uns fest an das, was das Neue Testament verheißt: dass unser auferstandener Herr auf die Erde zurückkehren wird!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Henoch wandelte mit Gott

Welch ein Zeugnis für diesen Heiligen des Alten Bundes! Noch heute tritt es uns so lebendig entgegen, als da es zuerst ausgesprochen ward. Wir wissen nichts von Henoch, außer diesem kurzen Bericht; aber er sagt uns alles. Es ist hier nicht die Rede von einer einzelnen Tat oder von einer ganzen Anzahl solcher Taten, sondern von einem sich stets gleich bleibenden hohen Ton des Gebens. Wie viel besser ist es jeden Tag in ruhiger, ununterbrochener Gemeinschaft mit Gott zu wandeln, als hie und da begeisternde Erfahrungen zu machen, die dann von langen Perioden des Rückfalls und der Erlahmung gefolgt sind.

1. Sei gewiss, dass du auf Gottes Wegen gehst.
Er wird nicht mit dir wandeln auf deinem Wege, aber du darfst auf Seinem Wege mit Ihm gehen. Hierzu hat Er dich berufen. Schaue jeden Augenblick, und besonders, wenn zwei oder drei Wege vor dir liegen, zu Ihm auf und frage: „Welchen Pfad von diesen wirst Du wählen, dass ich Dich begleiten kann?“ Es wird nicht so schwer sein, einladende Pfade und angenehme Gesellschaft zu verlassen, wenn nur das Auge fest auf Sein Angesicht geheftet bleibt, und Seine Fußspuren mit zweifelloser Bestimmtheit deine Straße bezeichnen.

2. Halte Schritt mit Gott
Laufe Ihm nicht ungeduldig voraus; lerne auf Ihn warten; sowohl der Minuten- als der Stundenzeiger müssen auf den richtigen Augenblick hinweisen. Bleibe aber auch nicht in Gleichgültigkeit und Trägheit zurück. Sei Seiner Leitung treu, und behorche Seinen leisesten Befehlen schnell.

3. Sei gewiss, dass du zu Gott passest
Er ist Licht, dies ist Sein liebstes Sinnbild; darum steht es dir übel an, die unfruchtbaren Werke der Finsternis an dir zu tragen. Lege sie ab und ziehe an die Waffen des Lichts. Dann wirst du Gemeinschaft haben mit dem Vater, dem Sohne und dem heiligen Geiste, und mit allen erlösten Seelen hier und droben.