10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 1. Mose 9,14

"Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde führe, so soll der Bogen in den Wolken erscheinen,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"Man soll meinen Bogen sehen in den Wolken."

Der Regenbogen, das Sinnbild des Bundes mit Noah, ist ein Vorbild auf unsern Herrn Jesum, welcher des Herrn Zeuge ist vor seinem Bundesvolk. Wenn des Sünders Gewissen von Wolken verfinstert wird, wenn er sich an seine vergangenen Sünden erinnert und vor Gott trauert und klagt, dann wird ihm Jesus Christus geoffenbart als der Regenbogen des Bundes, der alle herrlichen Farben des göttlichen Wesens zurückstrahlt und Frieden verheißt und bedeutet. Wenn den Gläubigen Trübsal und Versuchung umgibt, so ist's etwas außerordentlich Liebliches für ihn, dass er die Person unsres Herrn Jesu Christi betrachten darf, dass er schauen darf, wie Er für uns leidet, stirbt, aufersteht und vor dem Throne für uns bittet. Gottes Regenbogen ist ausgespannt über die Wolken unsrer Sünden, unsrer Schmerzen, unsrer Leiden, und verkündigt uns eine Erledigung. Nun gibt die Wolke für sich allein noch keinen Regenbogen, es müssen die klaren Regentropfen da sein, welche das Licht der Sonne zurückstrahlen. So müssen unsre Leiden uns nicht bloss ängstigen, sie müssen in wirklichen Tropfen auf uns fallen. Was hätte Christus uns helfen können, wenn die Strafe Gottes nur eine ängstigende, bedrohliche Wolke gewesen wäre? Die wirkliche Strafe musste in furchtbaren Tropfen auf unsern Bürgen niederfallen. Wenn nicht eine wahre Sündenangst im Gewissen des Sünders ausbricht, ist Christus nicht für ihn vorhanden; wenn die Züchtigung, die er erfährt, nicht empfindlich wird, so kann er Jesum nicht sehen. Aber es muss auch eine Sonne vorhanden sein; denn Wolken und Tropfen geben keinen Regenbogen, wenn nicht die Sonne scheint. Geliebte, unser Gott, der unsre Sonne ist, scheint allezeit; aber wir sehen Ihn nicht immer, Wolken verbergen sein Antlitz. Aber was tut's, wenn noch so schwere Tropfen fallen und noch so schwarze Wolken drohen? wenn nur Er seine Strahlen scheinen lässt, so entsteht auf einmal ein Regenbogen. Man sagt, wenn wir den Regenbogen sehen, so sei das Gewitter vorüber. Gewiss ist, dass, wenn Christus uns erscheint, all unsre Leiden ein Ende haben; wenn wir zu Jesu emporblicken, so verschwinden unsre Sünden, und unsre Furcht und Zweifel weichen. Wenn der Herr Jesus auf den Wellen des Meeres wandelt, welch eine Ruhe herrscht dann!