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Predigten zu 1. Petrus 2,2

"und wie neugeborene Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, auf dass ihr durch dieselbe wachset zur Errettung,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Seid wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Errettung"

Die Schrift ist die Quelle geistlichen Wachstums.

Ein Neugeborenes lag auf einem Abfallhaufen in einer kleinen SeitenStraße. Offensichtlich hatte es die Mutter dort hingelegt, damit es umkam. Das winzige Baby war schon beinahe tot, als jemand das schwache Weinen hörte und für ärztliche Hilfe sorgte. Es überlebte; aber nur, weil ihm Aufmerksamkeit und Nahrung zuteil wurden.

So ist es auch im Geistlichen. Darum gebraucht Petrus dies Bild, um die Abhängigkeit des Gläubigen vom Wort Gottes deutlich zu machen. Gibt man einem Baby keine Nahrung, so geht es bald zugrunde. Genauso verschmachtet ein Christ innerlich, wenn er sich nicht mit dem Wort Gottes nährt; außerdem wird er unbrauchbar für den Herrn. Stattdessen sollte sich ein Gläubiger nach dem Wort Gottes sehnen wie ein Neugeborenes nach der Milch seiner Mutter.

Die Schrift wendet das Bild von Eltern und Kindern auch in anderer Weise an, indem es die Christen Wiedergeborene nennt (Joh. 3,7; 1. Petr. 1,3) oder: Kinder Gottes (Röm. 8,16; 1. Joh. 3,1) oder indem sie von "Sohnschaft" spricht (Röm. 8,15; Eph. 1,5). So wie es für biologische Kinder selbstverständlich ist, dass sie wachsen und reife Menschen werden, so ist auch den Christen die Fähigkeit zum Wachsen gegeben. Wir haben sogar den Auftrag: "Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus" (2. Petr. 3,18).

Das Wort Gottes ist Grundlage unserer geistlichen Diät. Sie ist unsere Hauptnahrungsquelle. Paulus sagt: "Wie ihr nun den Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid" (Kol. 2,6-7). Mit "Glauben" ist in diesem Zusammenhang der Inhalt des Christentums - die gesamte Lehre der Schrift - gemeint. Wenn deine Erkenntnis und die rechte Handhabung biblischer Grundsätze bei dir zunehmen, so wirst du immer fester in der Wahrheit gegründet sein, so dass du standhaft bleibst und anderen eine Hilfe bieten kannst.


Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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ER IST IM WORT ZU FINDEN

Wer Christus ähnlicher werden will, muss im Wort Gottes zu Hause sein. Du musst wissen, wie Jesus hier auf Erden gelebt hat, und das kannst du nur anhand der Bibel herausfinden, denn sie ist es, die von ihm zeugt. Im Alten Testament wird alles vorbereitet, die Notwendigkeit eines Erlösers aufgezeigt und sein Kommen prophezeit. Die Evangelien berichten von seinem Kommen. Die Apostelgeschichte beschreibt die Auswirkungen seines Dienstes. Die Lehrbriefe erörtern die Langzeitauswirkungen seines Lebens und Dienstes. Und die Offenbarung schildert seine zukünftige Rückkehr sowie das Gericht der Welt.

Christus steht im Zentrum der gesamten biblischen Botschaft, und du musst dich damit befassen, wenn du wissen willst, wie er ist. Leider studieren wir die Bibel allzu oft, um theologische Streitgespräche zu führen oder um Fragen beantworten zu können. Das sind gewiss wichtige Dinge, doch im Vordergrund steht immer die Person Jesus Christus; ihn müssen wir kennen, damit wir ihm ähnlich werden können.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Um 1920 gab es eine verrückte Kunstrichtung, „Dadaismus" genannt. Da sagte man: Nur die unverbildeten Kinder wissen, was schön und gut ist. – Und so dichtete und stammelte und kleckste man wie kleine Kinder.

Ich könnte mir denken, dass dies Bibelwort manchen recht dadaistisch anmutet. Aber so hat man es total falsch verstanden. Die Apostel reden keine „Eia-popeia- Sprache". Sie sagen vielmehr gewaltige, göttliche Wahrheit. So sagt der Apostel Petrus hier: „Wenn ich mit Christen rede, dann muss ich es zu tun haben mit Leuten, die von neuem geboren sind, die eine Wiedergeburt erfahren haben." Das sagt der Herr selbst: „Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, sonst kann er nicht in das Reich Gottes kommen" (Johannes 3, 5). Es kann sein, dass jemand christliche Anschauungen hat, dass er sich zur Kirche hält, dass er christliche Gewohnheiten hat (das ist schön und ein guter Anfang), – aber er gehört doch nicht als Geretteter in das Reich Gottes. Es fehlt das Entscheidende: die Wiedergeburt.

Der Erweckungsprediger Volkening sagte einmal: „Am Zaun meines Gartens steht ein Apfelbaum. Der streckt fast all seine Äste in meinen Garten. Man könnte meinen, er gehöre zu meinem Garten. Aber er steht draußen. Er ist draußen gepflanzt. Und so gibt es Leute, die machen den Eindruck, als stünden sie im Reich Gottes. ja, sie selbst bilden es sich ein. Aber ihre Wurzeln sind draußen. Sie sind noch nicht umgepflanzt in Gottes Garten."

Sind wir Christen? Sind wir umgepflanzt? Können wir sagen, dass wir „errettet sind von der Obrigkeit der Finsternis und versetzt in das Reich des lieben Sohnes Gottes"? Hier ist jeder Selbstbetrug sehr gefährlich. Er kann uns die ewige Seligkeit kosten. – Der Herr helfe uns zu einer gründlichen Wiedergeburt. Amen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Seid begierig nach der vernünftigen lautern Milch als die jetzt gebornen Kindlein, auf dass ihr durch dieselbige zunehmet, so ihr anders geschmeckt habt, dass der Herr freundlich ist.

Man hat schon oft gesagt, dass bei neugebornen Kindlein nichts die Muttermilch ersetze, und es ist wahr. Was Gottes schöpferische Kraft gibt, das kann das Produkt des Menschengeistes nie völlig ersetzen. Kunstwein bleibt Kunstwein, und Kunstbutter bleibt Kunstbutter. Wie es mit neugebornen Kindlein im Leiblichen ist, so ist es mit Gottes Kindern auch im Geistlichen. Die vernünftige, lautere Milch hat ihnen das Leben gegeben; sie sind wiedergeboren aus dem lebendigen Wort Gottes; durch dieselbe Milch müssen sie genährt und erhalten werden. Gottes Wort ist lauter, unverfälscht; von Menschenwort kann man das nicht sagen; es ist vernünftige, ja die einzig vernünftige Nahrung, weil sie allen Bedürfnissen des inneren, aus Gott gebornen Menschen entspricht. Wie wichtig ist diese Tatsache! Wie vielerlei sogenannte „geistige Nahrung“ verschlingen die Menschen, die ihnen weder Sättigung noch Kraft geben kann, weil sie nicht aus Gottes Wort stammt. Ist kein neuer Mensch, keine Wiedergeburt da, so sucht man die Nahrung, die dem alten Menschen schmeckt. So lange man tot ist in Sünden, verschlingt man ohne Bedenken Gift; man denke an die Romane. Darum kann der Apostel nur die neugebornen Kindlein ermahnen, begierig zu sein nach der vernünftigen, lautern Milch des Wortes Gottes. Wer aus diesem Wort geboren ist, hat durch die neue Geburt Geschmack und Bedürfnis; für Gottes Wort. Dieses Bedürfnis sollen wir nähren und ihm folgen, damit wir wachsen und zunehmen am inwendigen Menschen. Derselbe kann nur gedeihen, wenn der geistliche Appetit gut ist. Alle diejenigen sind begierig nach Gottes Wort, die als Wiedergeborne durch das Wort die Freundlichkeit des Herrn erfahren haben. Wie freundlich hat der Herr sich uns erwiesen durch das Wort von der Vergebung der Sünden, durch das Wort von seinem Frieden, von seiner Liebe, von seiner Geduld, und so lernen wir durch das Wort ihn immer mehr kennen in seiner Freundlichkeit.

Ja Herr! Dein Wort ist süßer, denn Honigseim. danke Dir von Herzen für alle Nahrung, die du mir immerfort daraus schenkst. Amen