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Predigten zu 1. Samuel 10,26

"Und auch Saul ging nach seinem Hause, nach Gibea; und mit ihm zog die Schar, deren Herz Gott gerührt hatte."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Das Leben des Königs Saul war nicht, wie es hätte sein sollen. Am Anfang jedoch sehen wir etwas Erfreuliches: er war von Männern umgeben, deren Herz Gott angerührt hatte. Was kann Gott mit solchen Männern nicht alles tun! Sie waren eins mit Gott, und deshalb einig unter sich; sie bildeten ein Ganzes. Welch herrliche Tatsache: Gott, unser großer Gott, rührt das Menschenherz an, das so vielen widerstreitenden Gefühlen zugänglich ist. Und von da an wird alles anders!

Wenn Gott unser Herz anrührt, belebt Er unser Gewissen und macht es empfindsam für alles, was recht, wahr und treu ist. Er verleiht uns etwas von der Gesinnung, die wir so nötig haben, und die in Hebräer 1,9 mit folgenden Worten geschildert wird: «Du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt. Darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Gefährten.»

Wir können von den Korinthern lernen: Obwohl sie die verschiedensten Gaben und Fähigkeiten besaßen und voller Eifer waren, hatten sie kein offenes Herz. Der Apostel mußte sie ermahnen, ihr Herz weit zu machen (2. Korinther 6,11-13). Das fehlt im christlichen Dienst so oft; er ist manchmal hart und verständnislos der Welt und ihrer Not gegenüber, unredlich und eigennützig im Umgang mit den Glaubensbrüdern, und wird nicht in der Gesinnung Jesu Christi getan. Solch ein Dienst kann viel Schaden anrichten, und seine Bemühungen sind, in göttlichem Licht gesehen, nutzlos.

Wollen wir nicht zu den Leuten gehören, deren Herz Gott angerührt hat? Daraus wird eine heilige Gemeinschaft mit Ihm entstehen, deren ganzer Gewinn der verlorenen Welt zugute kommt. Es ist kein breiter Weg, wie ihn die Vielen gehen. Aber Gott kann mit einer solchen kleinen Schar Großes tun. Welche Gnade, endlich befreit zu werden von uns selbst, von unserer Zurückhaltung und Selbstsucht, von unserer Steifheit und Kälte!

Wir sollten immer bedenken, daß das Evangelium nach Europa kam, weil Gott einer Frau namens Lydia das Herz aufgetan hat. Unser Herz ist der Kanal, durch den Gott Seine Werke vollbringt.