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Predigten zu 1. Thessalonicher 5,17

"betet unablässig;"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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LOB FÜR GEBETSERHÖRUNG

Wenn Gott ein bestimmtes Gebetsanliegen erhört, haben wir das Vorrecht, in sein Wirken miteinbezogen zu sein, und dürfen ihn dafür loben und preisen. Wenn wir nicht beten, verpassen wir dagegen viele Gelegenheiten, ihn zu verherrlichen.

Stell dir vor, jemand würde zur Gebetsstunde kommen und berichten: „Etwas wirklich Wunderbares ist geschehen. Die Frau, der ich Zeugnis gegeben habe, hat ihr Herz Christus geöffnet. Sie ist jetzt ein Kind Gottes, und sie ist heute Abend hier mit uns. Danke, dass ihr in den vergangenen Monaten für sie gebetet habt.“ Die Anwesenden hätten allen Grund, Gott zu preisen, besonders diejenigen, die für ihre Bekehrung gebetet haben.

Da wären aber auch einige, die diese Freude nicht wirklich teilen könnten, weil sie nie für sie gebetet haben. Du musst dich aktiv am Werk Gottes beteiligen, so dass du ihn aus der Tiefe deines Herzens loben und preisen kannst.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Das immerwährende Gebet

"Betet ohne Unterlass!"

Es gibt einen beständigen Gebetsumgang mit Gott. Man kann nicht immerfort mit Worten beten; aber ein Gotteskind kann und soll stets innerlich zu Gott hin gerichtet sein. Tersteegen sagt darüber so schön:

"Ich suchte vormals Ort und Zeit zum Beten und zur Einsamkeit; nun bet' ich stets in meinem Sinn und fühl' mich einsam, wo ich bin."

Ein Christ verwandelt alles, was an ihn herankommt, in ein Gebet. Jede schwierige Aufgabe und Lage, jede Ratlosigkeit, jeden Unfall, alles, was an Leiden und Lasten uns überkommt, bringt ein Gottesmensch vor seinen Herrn.

Es gibt ein Beten, das abgerissen für sich allein steht, losgelöst vom sonstigen Leben. Unser ganzes Wesen und Tun soll aber vom Gebet getragen sein. Wir sollen ein Gebetsleben führen. Was hilft's, wenn wir beten, und der breite Strom unseres täglichen Lebens fließt daran vorbei? "Ich kann nicht den ganzen Tag beten, mir fehlt die Zeit!" Wer so spricht, beweist, dass er in das Geheimnis des wahren Gebets noch nicht eingeweiht ist. Muss denn das Gebet immer in Worte gekleidet sein? Ist nicht ein Aufblick zum Herrn, ein verborgenes Seufzen und Begehren auch schon ein Gebet? Wer sich stets abhängig weiss vom Herrn und ohne ihn gar nichts tun kann, wer all sein Tun zum Gottesdienst macht, wer alles zur Ehre Gottes tut, Essen, Trinken, und was es sein mag, der übt das Beten ohne Unterlass. Für ihn ist das Gebet nicht ein Geschäft, das nur so abgemacht wird, keine Taglöhnerarbeit, keine tote Gewohnheitssache, auch nicht eine Pflicht, der man Genüge leistet, wo man froh ist, wenn man sie erledigt hat. Für solche Menschen ist das Gebet Herzenssache, ein innerstes Bedürfnis. Sie können ohne Gebet einfach nicht sein und leben. Sie finden auch immer Zeit zum Gebet. Sie nehmen sich eben die Zeit und stehen deshalb lieber eine Stunde früher auf. Wo ein Gebetstrieb ist, da kauft man auch untertags die Zeit aus zu diesem wichtigsten Geschäft. Wir plaudern mit Menschen oft mehr, als gut ist. Würden wir uns stattdessen zum Gebet zurückziehen, so würden wir gestärkt und von oben neu angetan zu unserer Umgebung zurückkehren. Betende Menschen werden schweigsamer, stiller. Wer viel mit Gott redet, wird sparsamer in seinen Worten, und was er sagt, hat Gewicht. Betende Menschen haben etwas Gesammeltes. Wo das Gebet versäumt wird, reißt flatterhaftes, oberflächliches Wesen ein. Beter gewinnen überhaupt erst ein wirkliches Innenleben. Wer nicht in Gott einkehrt, verliert sich an die Außenwelt, ist neugierig, schaut und horcht überall hin. Betende Menschen haben eine Tiefe und zugleich einen festen Mittelpunkt, um den sich das Leben bewegt.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Lehre uns beten

Wir sollen ohne Unterlass beten, denn wir müssen auch ohne Unterlass gegen die Sünde wachsam sein. Darum müssen wir auch darauf achten, dass wir uns das Beten10 nicht abgewöhnen und uns einbilden, andere Werke seien nötiger und nützlicher in unserem Christenleben als das Gebet. Wir werden dadurch am Ende lau und gleichgültig, kalt und lustlos, wenn wir beten sollen. Denn der Teufel ist nicht faul und träge, und er ist stets auf der Lauer. Auch unser Fleisch ist noch allzu lebendig und mag gern sündigen und will vom Geist des Gebets nichts wissen.

Wenn nun das Herz immer wieder durch geistliche Gespräche erwärmt und zu sich selbst gekommen ist, dann knie nieder oder stehe mit gefalteten Händen und mit Augen, die zum Himmel gerichtet sind, und sprich und denke dann, so kurz du nur kannst: »Ach, himmlischer Vater, Du lieber Gott, ich bin ein unwürdiger, armer Sünder – nicht wert, dass ich meine Augen oder Hände zu Dir aufheben oder zu Dir beten dürfte. Aber weil Du uns allen geboten hast zu beten und dazu auch Erhörung verheißen hast und uns darüber durch Deinen lieben Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, gelehrt hast, wie wir beten sollen, so komme ich auf Dein Gebot hin vor Dein Angesicht, Dir gehorsam zu sein, und verlasse mich auf Deine gnädige Verheißung. «


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Betet ohne Unterlass.

Menschen sagen oft wenig mit vielen Worten; unser Gott sagt viel mit wenigen Worten. Wie viel liegt in den drei Worten: betet ohne Unterlass! Will der Apostel seinen Thessalonichern etwa sagen: steht immer mit gefalteten Händen da, liegt immer auf euern Knien? Keineswegs; hat er sie doch in Kap. 4,11 ausdrücklich zur Arbeit mit ihren eigenen Händen ermahnt, um auch den Heiden gegenüber als ehrbare Leute dazustehen. Der Christ arbeitet und ist fleißig, auch in seinem irdischen Berufe; er soll aber nicht untergehen in der Arbeit, so dass er keine Zeit mehr hat zum Beten. Der Christ betet, um recht arbeiten zu können; die Welt arbeitet, um nicht beten zu dürfen. Der Sinn obiger apostolischer Ermahnung ist: bleibe ohne Unterlass in der Nähe deines Gottes, dass du mit ihm reden kannst; achte darauf, dass du dich nicht von ihm entfernst. Es gibt Arbeiten, bei denen man nicht beten kann. Wenn z. B. einer rechnet, so kann er während des Rechnens nicht beten. Er soll aber innerlich so stehen, dass wenn er etwa die Addition gemacht hat, er im Stande ist, mit seinem Gott zu reden, und wäre es nur durch einen stillen Seufzer. Der Geiz darf während des Rechnens nicht zwischen ihn und seinen Gott kommen. Es ist ja auch überaus köstlich, dass wir ohne Unterlass uns unserem Gott nahen dürfen, dass er immer bereit ist zu hören, zu geben, ohne müde zu werden. Er weiß es gar wohl, dass wir es keinen Augenblick ohne ihn machen können. Ohne Unterlass stehen wir in Gefahr, so lange wir in dieser Welt voll Sünde sind, umgeben von der Macht der Finsternis. Ohne Unterlass haben wir neue Bedürfnisse, die gestillt sein müssen. Gerade deswegen ist es so gar tröstlich, dass wir nicht überall Rat, Hilfe und Bewahrung suchen müssen, sondern der Herr uns gleichsam zuruft: Kinder, ihr habt es heute und morgen und immer mit mir zu tun; haltet euch ohne Unterlass an mich, und es wird euch an keinem Guten mangeln.

Herr, wie unwürdig sind wir dieser großen Gnade, allezeit mit Dir reden zu dürfen. Bringe uns in die Abhängigkeit von Dir, dass Du uns jeden Augenblick unentbehrlich bist. Amen