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Predigten zu 1. Thessalonicher 5,19

"Den Geist löschet nicht aus;"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Den Geist unterdrückt nicht."

Jeder von uns sollte erwarten, dass Gott ihm Anliegen aufs Herz legt, deren wir uns durch Gebet entledigen sollen. In dem Maße wir das getreulich tun, vertraut er uns neue Anliegen an. Der einzige Grund, warum wir nicht mehr Gebetsaufträge empfangen, ist der, dass wir versäumt haben, uns der früheren zu entledigen. Laden wir die uns auferlegte Last im Gebet ab, dann werden wir sehen, dass er uns lohnt und uns weitere und noch gewichtigere Verantwortungen anvertraut.

Alles kommt darauf an, dass wir offen für Gottes Eingebungen sind, denn durch Unterdrücken des Heiligen Geistes können wir das uns gegebene Amt des Betens sehr leicht verlieren. Sollte uns das geschehen, so können wir es wiedererlangen dadurch, dass wir Ihm unsere Schuld bekennen und dann auf jede neue Einwirkung des Geistes getreu und sofort antworten. Hat er dir jemand ans Herz gelegt? Dann lass sogleich eine Fürbitte für ihn zu Gott emporsteigen. Mein Freund, wenn du hoffst, Gott in brauchbarer Weise zu dienen, dann setze alles daran, dein verlorenes Amt wiederzuerlangen! Sei getreu im Gebet. In dem Augenblick, da dich der Geist zum Beten treibt, bete!


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Den Geist löschet nicht aus; Weissagungen verachtet nicht."

Beim Auslöschen denkt man im allgemeinen an Feuer. Das Feuer wird gelöscht, indem wir Wasser darauf giessen. Dadurch löschen wir es völlig aus oder reduzieren zumindest seine Ausdehnung und seine Wirksamkeit. Feuer wird in der Schrift als Bild des Heiligen Geistes verwendet. Er ist brennend und motivierend. Wenn Menschen sich von Ihm leiten lassen, sind sie eifrig, voll freudigem Einsatz und entflammt für den Herrn. Wir löschen den Geist aus, wenn wir die Offenbarung des Geistes in den Versammlungen des Volkes Gottes unterdrücken.

Paulus sagt: "Den Geist löschet nicht aus; Weissagungen verachtet nicht." So wie er das Auslöschen des Geistes mit dem Verachten von Weissagungen verbindet, müssen wir schließen, dass das Auslöschen hauptsächlich mit den Zusammenkünften der örtlichen Gemeinde zu tun hat. Wir löschen den Geist aus, wenn wir einen Bruder beschämen wegen seines Zeugnisses für Christus, sei es im Gebet, in der Anbetung, oder im Dienst des Wortes. Aufbauende Kritik ist eine Sache, aber wenn wir jemanden kritisieren wegen blosser Wortwahl oder unwichtiger Einzelheiten, dann laufen wir Gefahr, ihn in seinem öffentlichen Dienst zu entmutigen oder gar zu Fall zu bringen.

Wir löschen auch den Geist aus, wenn unsere Gottesdienste so sehr einem bestimmten Schema angepasst sind, dass wir Ihn praktisch in einer Zwangsjacke gesteckt haben. Wenn man bestimmte Dinge unter Gebet und in Abhängigkeit vom Heiligen Geist ordnet, wird niemand etwas einzuwenden haben. Aber Anordnungen, die auf der Grundlage menschlicher Überlegungen getroffen worden sind, verurteilen den Heiligen Geist zur Rolle des Zuschauers statt des Leiters.

Gott hat der Gemeinde viele Gaben gegeben. Zu verschiedenen Zeiten verwendet Er verschiedene Gaben. Vielleicht hat ein Bruder ein Wort der Ermahnung für die Gemeinde. Wenn aller öffentlicher Dienst auf ganz bestimmte Brüder konzentriert ist, dann hat der Heilige Geist nicht die Freiheit, die notwendige Botschaft zur angebrachten Zeit zu bringen. Auch auf diese Weise kann der Geist ausgelöscht werden.

Schließlich löschen wir den Geist aus, wenn wir Seiner Leitung und Seinem Drängen in unserem eigenen Leben widerstehen. Vielleicht werden wir stark bewegt, einen Dienst in einer bestimmten Angelegenheit zu tun, aber wir halten uns aus Menschenfurcht zurück. Uns wird auf das Herz gelegt, öffentlich zu beten, aber wir bleiben sitzen aufgrund unserer Schüchternheit. Wir denken an ein Lied, das besonders passend wäre, aber wir haben nicht den Mut, es vorzuschlagen.

Das Endergebnis ist, dass das Feuer des Geistes ausgelöscht wird; unsere Versammlungen verlieren ihre Spontaneität und Kraft, und der Leib Christi am Ort verarmt.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wir wollen immer noch unser Leben regieren

»Will nicht jeder mit dem Heiligen Geist erfüllt sein?«, fragte mich jemand, und ich antwortete: »Nein!« Ich glaube, viele möchten voll Heiligen Geistes sein – aber nur wenige möchten mit Ihm erfüllt werden. Ich möchte verantwortlich erklären, dass man, ehe man mit dem Geist erfüllt wird, dies auch wollen muss – und manche wollen eben nicht erfüllt werden. Wir sollten ganz unmissverständlich lehren, dass Satan alle Bemühungen der Gemeinde Jesu Christi zu blockieren sucht, wenn sie das göttliche und bluterkaufte Erbteil vom Vater erhalten möchte, nämlich dass der Heilige Geist Seine Gemeinde erfüllt und dass Er die Einzelnen erfüllt, die die Gemeinde ausmachen. Es ist ganz klar, dass der freundliche und gute Heilige Geist uns erfüllen und regieren will, sobald wir Christen sind. Der Geist ist wie Jesus: rein, freundlich, weise und liebevoll. Er will das Steuer übernehmen, damit du dein kleines Lebensschiff nicht mehr selbst kommandierst. Du darfst mitfahren oder zur Besatzung gehören, aber die Verantwortung trägst du sicher nicht. Der Geist Gottes ist von jetzt an der Kapitän. Der Grund, weshalb wir dagegen opponieren, liegt darin, dass wir mit dem verdorbenen Adamsfleisch auf die Welt gekommen sind. Wir wollen unser Leben selbst regieren. Darum frage ich: »Bist du dir sicher, dass du gern von dem gesegneten Heiligen Geist des Vaters und des Sohnes vereinnahmt werden willst? Bist du bereit und willens, einem solchen Geist deine Persönlichkeit auszuliefern?«


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Dem Geist antworten

Erziehen wir eine ganze Generation junger Männer und Frauen ohne jedes Gespür für die Stimme von Gottes Heiligem Geist?

Ich bin der Meinung - und das werde ich vertreten, solange ich lebe - , dass ich lieber ein Bein verlieren und für den Rest meines Lebens herumhumpeln würde als das Gespür, das Hörvermögen für Gott und Seine Stimme und für geistliche Dinge zu verlieren!

O, wie sehr möchte ich dieses Gespür in mir behalten! Ich denke an eine ganze Menge von Männern und Frauen, die in christlichen Elternhäusern großgeworden sind. Sie haben alle Arten von christlicher Unterweisung hinter sich gebracht. Vielleicht haben sie als Baby mit ihren Zähnchen ein Gesangbuch angeknabbert, als ihre Mutter gerade nicht hinsah.

Aber bis heute sind sie mit Gott nicht im Reinen. Mancher von ihnen hat eine Art von Ruf vernommen, war aber nie in der Lage, sich im Herrn zu freuen. Der Grund? Sie haben das Gespür für die Botschaft und die Stimme Gottes verloren. Wenn der Heilige Geist nicht tagtäglich etwas in ihrem Leben bewegen kann, werden sie keine rechten Christen - wenn sie überhaupt Christen sind!


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Den Geist dämpfet nicht.

Es gibt keine traurigere und keine verantwortungsvollere Arbeit als das Dämpfen oder Auslöschen des Geistes; man könnte es auch Vertreiben des heiligen Geistes nennen. Der Mensch kann das bei sich selbst oder bei andern tun; doch haben wir zunächst an das Dämpfen des Geistes bei andern zu denken. In unsern eigenen Herzen können wir den Geist dämpfen durch Untreue; doch möchte ich in solchem Fall statt Geist lieber Geisteswirken setzen und sagen: wir können durch Sünde das Wirken des heiligen Geistes an unsern Herzen stören, ja zerstören. Wohnt aber der heilige Geist einmal im Herzen, so ist die Sache anders; dann mag es wohl Störungen geben, aber keine Zerstörung. Petrus der Verleugner steht anders da als Petrus der Pfingstzeuge. Die Schafe Jesu wird niemand aus seiner Hand reißen, sie werden durch Gottes Macht durch den Glauben bewahrt. Ist es durch den heiligen Geist nie zu einer innern Scheidung von Welt und Sünde gekommen, so braucht es nicht viel, das was er im Herzen gewirkt hat, wieder zu dämpfen. Aber wie gesagt, es handelt sich in unserem Text zunächst um das Dämpfen des Geistes bei andern. Judas und durch ihn auch die übrigen Jünger wollten den Geist bei der Maria dämpfen, als sie so viel verwendete zur Salbung Jesu. So können heute noch Geizige den Geist der Freigebigkeit bei andern dämpfen wollen und unter Umständen dämpfen. Ältere, abgestandene Christen können jüngere Christen, die im Feuer der ersten Liebe stehen so beeinflussen, dass der Geist gedämpft wird. Berechnende Christen, die nie etwas von Begeisterung gehabt haben, können begeisterte Leute, die der Herr zum Bahnmachen brauchen möchte, flügellahm machen, weil sie fortwährend von „Nüchternheit“ und „ruhiger Entwicklung“ reden. Eine Geistesbewegung in einer ganzen Gegend kann gedämpft werden durch den Ehrgeiz einzelner Menschen, die durch die Geistesbewegung ihren Lehnsessel in Gefahr sehen, auf dem sie behaglich schlummern. Das alles habe ich schon erlebt. Wer selber Geistesmensch ist und unter der Zucht des heiligen Geistes steht, fürchtet sich, den Geist irgendwo zu dämpfen. Der Apostel sagt Röm. 12,11: seid brünstig im Geist. Das ist das beste Mittel gegen das Dämpfen des Geistes.

Herr, bewahre mich vor Menschen, die den Geist dämpfen! Gib mir ein offenes Auge für alles Wirken Deines Geistes, damit ich nie Dein Werk hindere, sondern fördere. Amen