10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu 2. Könige 13,18

"Und er sprach: Nimm die Pfeile. Und er nahm sie. Und er sprach zu dem König von Israel: Schlage auf die Erde! Und er schlug dreimal und hielt inne."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
Zitate von Watchman Nee anzeigen

"Er schlug dreimal und hielt dann inne."

Wir stehen immer in der Gefahr, dem, was Gott tun kann, Grenzen zu setzen. Gott will heute, dass wir uns auf einen neuen Aufschwung der Evangelisationsarbeit gefasst machen, aber wir setzen ihm ein Ziel, über das unser Glaube nicht hinausgehen will. Gottes "Pfeil des Sieges" und seine Flugweite haben wir nicht begriffen. Unser Zufriedensein mit den hundert Menschen, die zu Christus gekommen sind, kann zum Hindernis dafür werden, dass ihrer tausend kommen. Kann es nicht sein, dass der große Saal, den wir für die Verkündigung des Evangeliums gebaut haben, eine Begrenzung künftigen Wachstums bedeutet?

Es besteht immer die ernste Gefahr, dass wir für Gottes Gnade eine Grenzlinie ziehen. Der Segen, den Gott gibt, soll den Weg zu noch grösserem Segen bahnen und nicht zu einer Schranke werden, die ihn versperrt. Wir müssen zwar nach einem Plan arbeiten, aber lasst uns unter allen Umständen alle hemmenden Fesseln der Vergangenheit abschütteln und in einem Zustand ständiger Erwartung leben. Vor uns liegt ein Werk, das unendlich großartiger ist als das hinter uns liegende. Gott hat im Sinn, uns Segnungen zuteil werden zu lassen, die über alles Vorherige hinausgehen.


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
Zitate von Jakob Kroeker anzeigen

"Dann fuhr der Prophet Elisa fort: ,Nimm die Pfeile'. Als er sie genommen hatte, sagte er zum König von Israel: ,Schlage damit auf die Erde'. Da schlug er dreimal und hielt dann inne. Da wurde der Gottesmann zornig über ihn und sagte: ,Du hättest fünf- oder sechsmal schlagen sollen, dann würdest du die Syrer bis zur Vernichtung geschlagen haben; nun aber wirst du die Syrer nur dreimal schlagen'." 2.Kön. 13,18 f

Der König Joas hörte auf, die Erde zu schlagen, nachdem er sie dreimal geschlagen hatte. Und vielleicht liegt auch für uns die Gefahr, den Glaubenskampf zu unterbrechen, dann am nächsten, wenn wir eine Zeit lang Sieg um Sieg im Kampfe, und Segen um Segen im Dienste aus der Hand des Herrn nehmen durften. Wie leicht kann es geschehen, dass man anfängt, in den errungenen Erfolgen auszuruhen, bevor noch der Kampf beendet ist. Man sieht die Aufgaben unseres Dienstes gelöst, bevor das Werk vollendet ist. Kein Wunder, dass unseren geistlichen Waffen versagt bleibt, was andere vor uns errungen haben, wenn wir sie ruhen lassen, bevor das Ziel Gottes erreicht ist. Israel verlor seinen Siegesboden von Jericho und wurde vor der kleinen Stadt Ai geschlagen, weil es als Ganzes auf dem errungenen Erfolge ausruhte, und nur einige hundert Männer für den Kampf mit Ai übrig hatte. Wenn die Menge feierte, während einige kämpfen, so führte das nicht selten auch in der Gemeinde Gottes zur Niederlage des Ganzen.

Dasselbe gilt auch von unsern Glaubensdiensten. Wie sie im Glauben übernommen worden sind, so müssen sie auch dauernd vom Glauben getragen werden. Als Jesus einst die Jünger von ihren Fischernetzen rief, da haben sie wohl nicht geahnt, dass sie je Menschenfischer von solcher Bedeutung werden würden, wie sie es tatsächlich geworden sind. Aber sie wurden es, weil sie dem vertrauten, der sie rief und sandte. Und auch wir ahnen nicht, was Gott aus unserem Leben zu machen vermag, wenn wir lernen, Ihm zu vertrauen, und uns in seiner Nachfolge im Glauben bewähren. Jene vielen, die in den Tagen Jesu wieder die Welt lieb gewannen, sind nie zu Zeugen der großen Taten Gottes herangereift.

Durch die Not der Zeit ruft Jesus auch uns. Durch Organe, die Ihn verstehen, möchte Er sein Leben in die sterbende Welt tragen lassen. Denn trotz ihrer Schuld ist die Welt doch der Gegenstand seiner Liebe geblieben. Weit mehr noch als bisher soll sie der Schauplatz der Geschichte seines Reiches werden, die Sieges- und Triumphstätte seiner erneuernden Gnade und Kraft. Sie soll voll werden der Erkenntnis des Herrn und in dieser Erkenntnis ihre Genesung und ihr Leben finden. Aber auch in diesem Dienst gilt es, von uns im Glauben das zu vollenden, was im Glauben begonnen wurde.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Er schlug dreimal und stand stille

Welch ein ergreifendes Bild! Der sterbende Prophet legt seine abgezehrte Hand auf die kräftigen Hände des jungen Königs, während dieser, durch das gegen Morgen geöffnete Fenster, einen Pfeil schießt. Dann fordert er ihn auf, die übrigen Pfeile zur Erde zu schlagen, und tadelt den König heftig, dass er nur dreimal, statt fünf- oder sechsmal geschlagen hat. Was können wir hier lernen? – Der Herr Jesus legt seine Hand auf die unsrige; aber diesmal ist es umgekehrt, als in dem soeben besprochenen Bilde: Unsere Hände sind schwach, aber die seinigen stark. Wir schießen, aber der HErr richtet den Pfeil auf das Herz seiner Feinde.

Unser Erfolg hängt von dem Maß unsers Glaubens ab; schlagen wir nur dreimal, so werden wir auch nur dreimal siegen; schlagen wir aber siebenmal, so erlangen wir vollständigen Sieg über den Widersacher. Liegt nicht hierin die Ursache der verhältnismäßig geringen Fruchtbarkeit der Predigt des Evangeliums? Die Seelen werden nicht gerettet, weil wir es nicht erwarten. Wenige ergreifen das Heil, weil wir nur so wenig Glauben haben. Es ist eines der Grundgesetze des Reiches Gottes, worauf auch Jesus wiederholt besonderen Nachdruck legte, dass unser Glaube das Maß unsers eigenen inneren Wachstums und unserer Siege in seinem Dienste bestimmt. Stehe nicht stille, wenn du Seelen für Jesum gewinnen willst, sondern halte immer wieder an in deinem verborgenen Kämmerlein, bis du den Satan überwindest und ihn nötigst, die Übermacht deines HErrn anzuerkennen. Stehen wir nicht stille, auch wenn der Eifer früherer Tage zu verrinnen scheint. Der geheiligte Geist wird nur stärker und heldenmütiger, gleich dem des Elisa und des Paulus, wenn der äußere Mensch zerfällt. Der HErr wird auch zu uns sprechen, wie einst zu seinem Apostel: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in dem Schwachen mächtig.“