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Predigten zu 2. Könige 20,5

"Kehre um und sprich zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört, ich habe deine Tränen gesehen; siehe, ich will dich heilen; am dritten Tage wirst du in das Haus des HERRN hinaufgehen."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Siehe, ich will dich gesund machen; am dritten Tage wirst du hinauf in das Haus des Herrn gehen, und will fünfzehn Jahre zu deinem Leben tun und dich und diese Stadt erretten von dem Könige in Assyrien.

Wenn Trübsal einkehrt, so kommt oft viel auf einmal. So geschah es auch bei Hiskia, dem frommen Könige Judas. Jerusalem wurde belagert von Sanherib, dem Könige von Assyrien. Mit frechem Hohn lästerte er den Gott Israels. Wie es scheint, so wurde der König Hiskia während der Belagerung todkrank, und der Prophet Jesaja kündigt ihm im Namen des Herrn an: beschicke dein Haus, denn du wirst sterben. Der kranke König, dem es um so schwerer sein musste, gerade in jener Zeit der Bedrängnis zu sterben, bat den Herrn und erhielt durch den Propheten die Gnadenbotschaft, der Herr werde noch fünfzehn Jahre zu seinem Leben hinzutun; also sein Gebet war erhört. Wir sehen an diesem Fall, wie unter Umständen Gott ein Leben verlängern kann auf unser Bitten hin. Freilich muss man sich hüten, so etwas erzwingen zu wollen; es haben schon Mütter mit dem Herrn gerungen, er möge ihnen ein krankes Kind lassen; er tat es; sie hatten aber nachher so viel Herzeleid mit dem kranken Kinde, dass sie es bitter bereuten, dasselbe dem Herrn s. Z. abgerungen zu haben. Es gibt ja Fälle, in denen die Bitte um Verlängerung des Lebens uns nahe gelegt wird: wenn eine kranke Mutter unerzogene Kinder hat, so darf man den Herrn schon um ihre Erhaltung bitten um der Kinder willen; doch soll man auch da ergeben sein. Am sichersten werden wir um Verlängerung unseres eigenen Lebens bitten dürfen, wenn es unser aufrichtiger Wille ist, es ganz der Ehre des Herrn zu weihen. In diesem Fall muss der tiefste Wunsch unseres Herzens sein, dass der Herr sein Gnadenwerk an uns selber vollenden und uns die hierzu nötige Zeit schenken möge. Solche Bitten dürfen in keinem Falle selbstsüchtig sein, wir müssen aufrichtig die Verherrlichung Gottes im Auge haben. Sobald dieses der Fall ist, so ist unser Gebet dem Herrn wohlgefällig.

Gib mir Herr die Gnadenzeit, die ich bedarf, dass Du auch mich vollenden könnest für Dein ewiges himmlisches Reich und lass alle meine Tage Dich verherrlichen. Amen