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Predigten zu 2. Könige 5,6

"Und er brachte den Brief zu dem König von Israel, und er lautete also: Und nun, wenn dieser Brief zu dir kommt, siehe, ich habe meinen Knecht Naaman zu dir gesandt, dass du ihn von seinem Aussatz heilest."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Nun ist der aussätzige Feldhauptmann Naeman an die ganz und gar verkehrte Stelle geraten. Er hat gehört, daß in Israel Hilfe zu finden sei. Aber anstatt daß er nun zu dem Propheten Gottes geht, der ihm die Hilfe des Herrn zeigen kann, wendet er sich mit dem Empfehlungsbrief seines Syrierkönigs an den König in Israel. Die Bibel erzählt, der König Israels habe sich furchtbar aufgeregt. Er habe seine Kleider zerrissen und gesagt: „Bin ich denn ein Gott, daß ich lebendig machen könnte?!" Das war verständig gesprochen. Könige mögen sehr mächtig sein. Aber es gibt eben Nöte, wo auch sie nicht helfen können. Wie ratlos und erschrocken stand dieser Naeman nun da. Ja, es ist eine mißliche Sache, wenn man Hilfe beim H e r r n suchen sollte und doch von den Menschen nicht loskommt. Der unglückliche Naeman hat eine Menge Nachfolger. Es gibt so viele Menschen, für die es höchste Zeit wäre, zum Herrn selbst zu gehen. Aber sie suchen die Hilfe bei Menschen. Das ist namentlich bei solchen der Fall, denen Herz und Gewissen unruhig geworden sind. Nun schreit das arme Gewissen nach Frieden.

Und der Helfer ist auch da — ebenso wie für Naeman der Prophet des lebendigen Gottes da war. Der Helfer heißt Jesus'. Bei Ihm wird die durstige Seele satt. Bei Ihm findet das gequälte Gewissen Vergebung und Frieden. Bei Ihm findet das Herz „Leben und volles Genüge". Ja, der Helfer ist da. Aber anstatt daß man zu Ihm eilt, geht man zu Menschen. Man hört ihre Lehren, klammert sich an ihre Meinungen. Und das Furchtbare ist, daß die meisten dieser „Helfer" nicht so ehrlich sind wie der König Israels. Sie versprechen Hilfe und betrügen die Unglücklichen. Selig, wer sich vom Herrn selbst helfen läßt. Amen.