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Predigten zu 2. Korinther 1,11

"indem auch ihr durch das Flehen für uns mitwirket, auf dass für die mittelst vieler Personen uns verliehene Gnadengabe durch viele für uns Danksagung dargebracht werde."

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Mitarbeit durch Gebet

Darum lasst uns fortfahren und eifrig anhalten am Gebet. Wir, denen das Wort befohlen ist und die wir im Predigtamt sind, sollen mithelfen, die christliche Kirche durch reine, rechtschaffene Lehre zu erhalten. Ein jeglicher Christ aber soll sie durch das Gebet zu erhalten helfen. Wer nun das Evangelium und die christliche Kirche lieb hat und wer gern ihre Wohlfahrt sähe, der sollte auch verstehen, dass er mithelfen muss, sie zu erhalten. Das aber geschieht einzig durch das Gebet, indem du bittest, dass der Name deines Gottes im Himmel geheiligt werde, dass sein Reich komme und sein Wille geschehe. Hingegen, dass des Teufels Name zuschanden und sein Reich zerstört werde und sein Wille und alle seine Anschläge verhindert werden. Wenn du das tust, stehst du mit jedem anderen Christen wie ein Kriegsmann mit seiner Waffe auf dem Schlachtfeld ganz vorne und hilfst, die christliche Kirche gegen den Teufel und die Welt zu beschützen und zu beschirmen. Denn ein jeder wahre Christ ist ein Kriegsmann und steht im Kampf mit dem Teufel. So fest, wie wir streiten mit Predigen und Lehren, so fest sollt ihr mit dem Beten kämpfen. Für die reine Lehre muss gekämpft werden, und wir Christen sind streitbare Kriegsleute – sowohl wir mit dem Predigen als auch ihr danach, indem ihr mit uns betet.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Durch Hilfe eurer Fürbitte."

Der Apostel legt der Fürbitte eine große, herrliche Bedeutung bei. Er hat von manchem erzählt, was der Herr an ihm und durch ihn getan hat, und lässt die korinthischen Christen an allem Anteil haben, indem er sagt, es sei durch Mithilfe ihrer Fürbitte geschehen. Welch einen tiefen Blick lässt uns dies tun in die Geheimkammer göttlichen Wirkens! In aller Kürze wollen wir einige Gedanken festhalten.

1. Um Fürbitte tun zu können, müssen wir selbst freien Zutritt haben zu Gott.
2. Die Fürbitte ist ein uns von Gott gewiesener Weg, der in aller Verborgenheit Großes erreichen kann.
3. Durch die Fürbitte kommen wir selbst dem Herrn näher, wie die Träger, die ihre Kranken zu Jesu Füßen niederließen.
4. Die Fürbitte hebt uns aus uns selbst heraus, dass wir nicht nur an uns denken, sondern an andere.
5. Die Fürbitte ist eine Hilfe, die auch Schwache und Kranke üben können.
6. Die Fürbitte verbindet die Familie Gottes auf Erden unter einander.
7. Die Fürbitte ist eine Macht gegen den Feind; sie bildet eine Atmosphäre, die ihn abhält.
8. In Übung der Fürbitte werden wir Jesu, dem großen Fürbitter, ähnlich. So lasset uns denn fleißig sein, unser hohes Vorrecht zu gebrauchen.

Du großer Hoherpriester, gib mir Deinen Sinn! Lehre mich fürbitten in wahrer Liebe und im Glauben und erhöre mein Flehen!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Bei manchem Schicksal fragen wir, wozu es zu uns komme. Diese Frage hat Paulus nie gequält; für sie hat er stets die Antwort bei der Hand gehabt. Warum kam er in eine Lage, in der er, wie er sagt, bereits auf das Leben verzichtete und meinte, er sei unrettbar dem Tod verfallen, worauf die Gefahr dennoch vorüberging? Solche Erlebnisse kommen nicht umsonst. Durch sie entsteht das, was Gottes Regierung uns geben will, Gebet, zuerst die Bitte, die die Hilfe sucht, dann der Dank, und dies so, dass beides nicht bloß die Sache des Einzelnen bleibt, sondern die Christenheit zum gemeinsamen Handeln vereint. Durch die Weise, wie Paulus die Gemeinde gesammelt hatte, war sie so mit ihm verbunden, dass seine Gefahr auch ihr Bitten und seine Rettung auch ihr Danken schuf, und in diesem gemeinsamen Gebet, das alle durch dieselbe Bitte und denselben Dank verbindet, erkennt Paulus ein so großes Gut, dass er um seinetwillen zu jeder Gefahr bereit gewesen ist. Das ist der Sinn jeder Erfahrung, sei sie Glück oder Leid, dass sie unseren Blick auf Gott richtet, und dies ist der Sinn der Gemeinschaft, in die wir miteinander gebracht sind, dass wir gemeinsam mit einträchtigem Verlangen unsere Herzen zu Gott erheben.

O Herr, ich habe viel zu bitten und noch mehr Grund zum Danken. Ich kann es nicht, wie ich möchte, tue es aber mit meiner geringen Kraft, nicht nur für das, was Du mir sendest, sondern auch für das, was Du uns allen gibst. Was sie hemmt und beschwert, bringe ich vor Dich, und für das, was Du ihnen als Segnung und Hilfe gibst, sei Dir Dank gesagt. Amen.