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Predigten zu 2. Samuel 12,14

"Nur weil du den Feinden des HERRN durch diese Sache Anlaß zur Lästerung gegeben hast, so soll auch der Sohn, der dir geboren ist, gewißlich sterben."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Aber weil du die Feinde des Herrn hast durch diese Geschichte lästern gemacht, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben.

Wir haben gesehen, wie Gott dem David nach seinem Bekenntnis vor dem Propheten Nathan Vergebung ankündigen ließ. Möchten die vielen, die Jahre lang ohne inneren Frieden, ohne Gewissheit der Vergebung der Sünden dahin gehen, weil sie zu schüchtern, oder zu hochmütig sind, ihr Herz vor einem Seelsorger aufzuschließen, doch nicht säumen es zu tun, damit auch sie im Namen Jesu hören dürften: der Herr hat deine Sünde weggenommen. Es gibt aber Sünden, und zu diesen gehörten auch Davids Sünden, die auch nach der Vergebung Folgen haben. Dieses ist besonders dann der Fall, wenn auch vor Menschen schweres Ärgernis gegeben wurde. David hatte die Feinde des Herrn lüstern gemacht, und deswegen musste dass im Ehebruch erzeugte Kind sterben, damit Gott auch Menschen gegenüber als der Gerechte erwiesen sei, der die Sünde straft. Überhaupt wurde die Geschichte der Familie des David von jenem schweren Fall an eine andere; er musste viel Trauriges mit seinen Kindern erleben. Eine verwandte Sünde wie die des Vaters, Brudermord, Aufruhr des Sohnes Absalom gegen seinen Vater, der mit Absaloms Tod endigte, folgten rasch nach einander im weiten Hause. Das alles ist uns zur Warnung geschrieben. Wir dürfen den Glauben an völlige Vergebung nicht verlieren, wenn wir Folgen von Sünden zu tragen haben. Diese Folgen sind eine ernste, heilsame Gnadenzucht Gottes,·durch die er uns innerlich reinigt von den bösen Wurzeln, aus denen jene Giftpflanzen hervorwuchsen, die uns so viel Herzeleid machten. Es gibt viel mehr Folgen der Sünden auch bei begnadigten Menschen, als man sich gesteht; so lange wir uns gewisse Folgen unserer Sünden, sei es am eigenen Leibe, sei es an den Kindern, oder in sonstiger Weise, nicht gestehen, so ist es ein Zeichen von Hochmut, Unaufrichtigkeit, versteckter Sündenliebe und Mangel an Buße. Wir kommen erst dann zu wahrer Heiligung, wenn wir uns auch unter die Folgen unserer Sünden ernstlich beugen und uns dadurch reinigen lassen.

Ja, Du bist ein gnädiger Gott und vergibst uns alle unsere Sünden um Jesu Christi willen. Du bist aber auch ein heiliger Gott und für beides danke ich Dir herzlich. Amen