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Predigten zu 2. Samuel 23,16

"Da brachen die drei Helden durch das Lager der Philister und schöpften Wasser aus der Zisterne von Bethlehem, die am Tore ist, und trugen und brachten es zu David. Aber er wollte es nicht trinken und goß es aus als Trankopfer dem der HERR;"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

David hatte ein Recht auf das Wasser aus dem Brunnen von Bethlehem; das war sein gesetzmäßiger Besitz. Zudem hatte er Durst, und seinen Durst zu stillen, war notwendig und berechtigt zugleich. Aber getrieben von dem Geist seines größten Sohnes, Jesus Christus, weigerte er sich und verzichtete darauf. Er wollte es nicht trinken, sondern goß es als Trankopfer aus vor dem HERRN.

Damit gibt David denen ein Beispiel, die in engerer Verbindung mit Gott wandeln wollen, die ausdauernder werden möchten und mehr Frucht zu bringen suchen. Diese «berechtigten» Dinge, die uns notwendig zu sein scheinen und für die man so leicht eine Entschuldigung findet, warten lockend an jeder Wegbiegung auf uns. Läßt Gott das nicht zu, um uns zu lehren, auf sie zu verzichten und unser Leben vor Ihm «auszugießen»? Diese Entscheidungen zum Verzicht, die tief im Herzen gefaßt werden, in der Verborgenheit, die niemand sieht außer Gott, und von denen man unter keinen Umständen sprechen möchte, sie sind ein lebendiges, Gott wohlgefälliges Opfer! Hier lebt das Kreuz des Christus und Seine wahre Kraft im Leben Seines Kindes weiter, das selbst zu einem stillen, echten Opfer geworden ist. Durch solche Entschlüsse, solche Siege, reift der Glaubende. Seine Ansichten und seine Denkweise verändern sich. Er ergreift die Wirklichkeit des Glaubens, daß das Christenleben ein beständig ausgeliefertes Leben ist, eine dauernde, fröhliche Selbstverleugnung. Das zu verstehen ist sehr wichtig. Der Herr sucht nach Menschenleben, die freiwillig zu dieser Selbstverleugnung, zu diesem lebendigen Opfer Ja sagen. Er sucht solche, die das als Trankopfer vor Ihm ausgießen, was Er von ihnen fordert, indem sie Ihm gleichgeworden sind in Seinem Tod (Römer 6,5). Am Kreuz stirbt das Eigenleben mit seinen Wünschen, frommen Bekenntnissen und Gefühlsseligkeiten. Am Kreuz ergießt sich der Wohlgeruch des Christus. Solch ein Dienst ist nicht wie Söldnertum, wie die Arbeit eines bezahlten Knechtes oder wie eine Liebhaberei. Man zählt seine Arbeitsstunden nicht. Es ist ein ausgegossenes Leben. Das erwartet die Welt, das erwarten unsere Mitmenschen von uns! Wenn ein Leben für andere ausgegossen und hingegeben wird, bringt es Segen und Frucht, und Christus wird verherrlicht.