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Predigten zu 2. Samuel 24,24

"Aber der König sprach zu Arawna: Nein, sondern kaufen will ich es von dir um einen Preis, und ich will der HERR, meinem Gott, nicht umsonst Brandopfer opfern. Und David kaufte die Tenne und die Rinder um fünfzig Sekel Silber."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"... ich will dem Herrn, meinem Gott, nicht Brandopfer tun, das ich umsonst habe."

Das war ein richtiges Gefühl Davids: Brandopfer, die einen nichts kosten, sind keine Gottes würdige Ehrung. Deswegen musste auch Jesus unser Fleisch und Blut an sich tragen, den Sitz der Empfindungen von Lust und Schmerz. Sonst hätten seine Versuchungen keinen Sinn gehabt: sonst hätte er seinem Vater kein Opfer bringen können, das ihn etwas gekostet hätte. In diesem Sinne schaue deine Opfer an, meine Seele! Was kosten sie dich an Selbstverleugnung, an Aufgabe lieber, erlaubter Wünsche, an Entsagung, an Schmerz und Herzweh? Sind die paar Geldgaben wirklich solche Brandopfer, die dich etwas kosten? Mir scheint, alles, was ich in diesem Sinne tue, wird mit den Jahren den Zahlen nach grösser, aber dem inneren Anteil meiner Aufopferung nach immer geringer. Soll ich mich da wundern, dass der Herr plötzlich in andern Dingen mit einer Forderung an mich herantritt, die mich erbeben macht? "Jene Geschichte, an die sich heimlich deine Vorliebe oder deine Eitelkeit oder deine Trägheit gehängt hat - die sollst du mir zum Brandopfer opfern, dass es dich auch wirklich etwas koste!" Waren wir nicht nobel genug im Geben, muss er kommen und mehr fordern, als wir freiwillig gegeben hätten!

Ach, Herr, vergib mir all mein karges Geben. Du bist es wert, dass ich mich dir ganz heimlich hingebe. Schenk dich selbst, Herr Jesus, in meine durstende Seele hinein und dann nimm alles andere ganz zum Eigentum hin. Amen.


Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Ich will dem Herrn, meinem Gott, nicht umsonst Brandopfer opfern." 2. Samuel 24,24

Als David angewiesen wurde, Brandopfer an der Stelle zu opfern, wo der Herr der Pest Einhalt geboten hatte, bot ihm Arauna spontan die Tenne, Rinder und Feuerholz als Geschenk an. Aber David bestand darauf, diese Dinge zu kaufen. Er wollte dem Herrn nicht etwas opfern, das ihm nichts gekostet hatte.

Wir wissen, dass es uns nichts kostet, Christen zu werden, aber wir sollten ebenso wissen, dass uns ein Leben wahrer Jüngerschaft eine Menge kostet. "Eine Religion, die uns nichts kostet, ist auch nichts wert."

Allzuoft wird das Ausmass unserer Hingabe von Überlegungen bestimmt, die Annehmlichkeit, Kosten und Komfort zum Inhalt haben. Ja, wir gehen zur Gebetsstunde, wenn wir nicht gerade müde sind oder Kopfweh haben. Ja, wir leiten den Bibelunterricht, wenn nicht gerade ein Wochenende in den Bergen dazwischenkommt.

Die Vorstellung, öffentlich zu beten, Zeugnis zu geben, oder das Evangelium zu verkündigen, macht uns unsicher und ängstlich - deshalb bleiben wir lieber still. Wir haben keine Lust, bei der Obdachlosen-Mission mitzuhelfen, aus Angst, wir könnten uns Läuse oder Flöhe holen. Wir schließen jeden Gedanken an das Missionsfeld aus, weil wir Angst vor Schlangen und Spinnen haben.

Unser Geben ist oft eher ein Trinkgeld als ein Opfer. Wir geben, was wir ohnehin nicht vermissen - im Gegensatz zu der Witwe, die alles gab. Unsere Gastfreundschaft ist von dem Maß an finanziellem Aufwand, Unannehmlichkeit und Unordnung bestimmt, das auf unseren Haushalt zukommt - im Gegensatz zu dem Seelengewinner, der sagte, dass jeder Teppich in seinem Haus Flecken hat von Betrunkenen, die sich darauf erbrochen haben. Unsere Erreichbarkeit für Menschen in Not hört dann auf, wenn wir uns auf unser Lattoflex-Bett niederlassen - im Gegensatz zu dem Ältesten, der bereit war, jederzeit aus dem Bett geholt zu werden, um jemand geistlich und materiell helfen zu können.

Wenn der Ruf Christi uns trifft, fragen wir uns häufig: "Was springt dabei für mich heraus?" oder: "Wird es sich auszahlen?" Die Frage sollte vielmehr lauten: "Ist das ein Opfer, das uns wirklich etwas kostet?" Jemand hat treffend gesagt: "Im geistlichen Leben ist es besser, wenn Dinge uns etwas kosten, als wenn Dinge sich auszahlen."

Wenn wir daran denken, was unsere Erlösung unseren Heiland gekostet hat, dann ist es im Vergleich dazu nur eine armselige Vergeltung, wenn wir alle Zurückhaltung aufgeben und ihm aus freien Stücken Opfer bringen.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Billige Religion

Was die Christenheit heute ausmacht, ist billige Religion! Wenn man hört, welche Konzeptionen von Christentum heute gängig sind, so hört man von nicht viel mehr als schönen Liedern, einem netten Lächeln für den Nachbarn, von Blumen, die Männer ihren Frauen schenken, oder von ein paar guten Taten für einen Bruder oder eine Schwester.

Wenn ich so sehe, was bei uns Christen als annehmbare Religion alles durchgeht, dann muss ich mich sehr zurückhalten, damit ich mich nicht zu missbilligend äußere. Meine Worte könnten so scharf werden, dass ich sie hinterher bereuen würde! Denn ich lese in der Bibel, dass Gott will, dass wir manches selbst über das Böse nicht sagen sollen.

Was sehen wir in vielen christlichen Kreisen? Man beschwert sich, dass es so lange dauern würde, bis Gott Seinen Willen durchgeführt hat. Wir wollen nicht so viel Zeit darauf verwenden, zu pflügen und zu hegen. Wir wollen die Frucht und Ernte gleich jetzt. Wir wollen nicht in einen geistlichen Kampf verwickelt werden, der unsere Zeit lange beansprucht. Wir wollen, dass jetzt sofort der Morgen anbreche!

Wir wollen nicht das Kreuz - unser Interesse gilt der Kronel


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich will dem HErrn, meinem Gott, nicht Brandopfer tun, das ich umsonst habe

Gottes Liebe zu uns kostete Ihn etwas. Er hat seines einigen Sohnes nicht verschonet, und dieser hat seines Blutes nicht geschonet; aber wie wenig kostet uns unsere Liebe zu Ihm! Wir wollen es zu verstehen suchen, dass wo sich treue, innige Liebe zu Jesu findet, diese uns etwas kosten wird; denn Liebe will sich aufopfern.

1. Selbstverleugnung

Es wird uns Selbstverleugnung kosten. Jesus und unser Ich können durchaus nicht übereinstimmen; wir müssen bereit sein, eines von beiden daran zu geben. Das Herz möchte wohl im geheimen beide festhalten, aber Jesus lässt sich nicht täuschen. Er weiß es augenblicklich, wenn wir vorgezogen haben, uns selbst zu schonen und Ihn daran zu geben; oder Ihm zu gehorchen und uns selbst zu verleugnen. Auch wir sind dessen sofort bewusst. Zuerst mag es uns eine Anstrengung kosten, alles um seinetwillen für Schaden zu achten; aber wenn wir darin beharren und die frische Luft einatmen, die auf dem Berge der Selbstverleugnung weht, – ja, wenn wir das Lächeln des Wohlgefallens auf Jesu Angesicht sehen, – da frohlocken unsere Herzen, und es ist uns eine Wonne, Ihm alles hinzugeben, ohne die Kosten zu berechnen, so wenig als Maria dies tat, da sie das Glas mit köstlicher Narde zerbrach.

2. Freundschaften

Es mag uns Freundschaften kosten. Die uns früher kannten, gehen nun mit abgewandtem Gesicht an uns vorbei.

3. Sauer verdientes Geld

Es wird uns sauer verdientes Geld, denn wir werden es inne, dass alles, was wir besitzen, nicht unser Eigentum ist.

4. Den Ruhm bei unsern Mitmenschen

Es wird uns den Ruhm bei unsern Mitmenschen kosten. Doch was tut's? wenn wir nur Christum gewinnen! Du kannst Seinetwegen nichts aufgeben, ohne alles das, was du daran gegeben hast, gereinigt und verherrlicht, wiederzunehmen. O lasset uns von Herzen Ihm zurufen: „HErr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe!“