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Predigten zu 2. Thessalonicher 3,1

"Übrigens, Brüder, betet für uns, dass das Wort des Herrn laufe und verherrlicht werde, wie auch bei euch,"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

So sollten wir für einander beten. Wir wissen, daß solch ein Gebet nach dem Willen Gottes ist und darum erhört wird. Denn es steht geschrieben: «Das ist die Freimütigkeit, die wir ihm gegenüber haben, daß er uns hört, wenn wir seinem Willen gemäß um etwas bitten» (1. Johannes 5,14). Es gibt Gebete, von denen wir wissen, daß sie Seinem Willen entsprechen; es gibt Wege, von denen wir wissen, daß es Seine Wege sind. Wenn unser Leben und Dienen sich im Bereich dieses Willens bewegt, haben wir die Gewißheit, daß Gott unsere Gebete erhört. Das Wort, das ungehindert laufen soll, ist das Wort des Herrn Jesus, sagt der Apostel. Das bedeutet: wenn wir dieses Wort hören, dann ist es, als ob wir den Herrn Jesus persönlich reden hören, wie damals, als Er «umherging und wohltat». Wer Sein Wort ausstreut, folgt Seinen Fußspuren, lernt von Seinem Verhalten, und er darf mit denselben Früchten und Ergebnissen rechnen! Wir sollten ganz von dem Gedanken erfüllt sein, daß das Wort, welches wir verbreiten, das Wort des Herrn Jesus ist, ja, Seine Stimme, die Stimme des Verfassers der Bibel! Welche Würde verleiht allein schon diese Tatsache unserer Aktion! Welche Möglichkeiten, welche Erfrischung und welche Anregung für unsere Arbeit liegen darin!

Damit das Wort des Herrn ungehindert laufen kann, müssen wir wachen, daß es nie zum Stillstand oder zu Stockungen kommt, sondern daß es immer fortschreitet und vordringt. Wir dürfen auch nicht auf Nebenwegen gehen, nicht von der geraden Linie abweichen; wir dürfen Gottes Wort nicht für uns zurückbehalten und horten und auch keine Methoden anwenden, die unvereinbar sind mit dem Geist Jesu Christi. In dem Maß, wie das Wort des Herrn zunimmt und die Oberhand gewinnt, heißt es wachen, daß der Widerstand der Geistesmächte unserer Zeit uns nicht schadet. Diese Mächte wehren sich gegen die Eroberungen, die das Buch Gottes macht. Der Weg seines Vormarsches führt ja mitten durch das Reich der Finsternis!

Darum laßt uns in diesem guten Kampf des Glaubens die ganze Waffenrüstung Gottes anlegen. Diesen Preis müssen wir bezahlen, wenn wir einen lebendigen Zeugendienst beständig aufrecht erhalten wollen. Wir wollen also beten und ans Werk gehen, damit Sein Wort überall verherrlicht wird!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Ein Vater war mit seinem Söhnlein in einen Zirkus gegangen. Als die Löwen hereinsprangen, nahm das Söhnlein die Hand des Vater. Als nun der Dompteur in die Manege trat, rief es erschrocken: „Vater, der Mann ist ja in Gefahr!" — Da antwortete der Vater mit einem seltsamen Satz. Den verstand das Kind damals noch nicht. Aber später im Leben ist er ihm noch oft eingefallen. Der Satz lautete: „Wer unter Menschen leben muß, der ist in größerer Gefahr." Man könnte meinen, der Vater müßte wohl ein großer Menschenfeind gewesen sein. Aber wahrscheinlich war er ein Mann, der in der Welt der Bibel lebte. Die Bibel denkt nämlich auch so.

Als am ersten Pfingstfest der Apostel Petrus seine große Rede gehalten hatte und viele im Gewissen getroffen waren, da — so lesen wir Apostelgeschichte 2,40 — ermahnte er sie mit vielen Worten: „Lasset euch erretten aus diesem verkehr - ten Geschlecht!" Und in unserm Textwort bittet der Apostel Paulus, man möge doch für ihn beten, „daß er erlöst werde von den unverständigen und argen Menschen". Die Bibel glaubt nicht an das „Gute im Menschen". Sie hält solchen Glauben für eine törichte Einbildung. Sie sagt: „Das Menschenherz ist böse von Jugend auf." Das ist nüchterne Wirklichkeit.

Darum ist es eine schlimme Sache, wenn Menschen auf uns Einfluß ausüben oder über uns Gewalt bekommen. Darum bergen sich rechte Christen täglich bei ihrem Heiland. Bei Ihm wird man frei von Menschen. Bei Ihm ist man geborgen vor Menschen. Amen.