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Predigten zu 5. Mose 27,26

"Verflucht sei, wer nicht aufrecht hält die Worte dieses Gesetzes, sie zu tun! und das ganze Volk sage: Amen!"

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Dies ist nun freilich alttestamentlich und bezieht sich auf das Gesetz, das durch Moses gegeben wurde. Aber es ist doch nicht ein Ausspruch Gottes, der nur auf die Gestalt des Gesetzes paßte und nun durch den Anbruch des neutestamentlichen Tages aufgehoben wäre, sondern dieses Wort Gottes ist aus der Heiligkeit Gottes unmittelbar herausgeflossen und bleibt unwandelbar. Verflucht ist jeder, der nicht das ganze Gesetz erfüllt; verflucht ist der Mensch, der in einem einzigen Gebote fehlt, wenn er auch alle übrigen erfüllt; verflucht ist der, welcher, wenn er auch sonst nichts Unrechtes verübt hätte, nur mit einem einzigen Gedanken sich verfehlen sollte (was eine Unmöglichkeit ist): aber diese einzige in unsern Augen gering geachtete Sünde würde ihn, so er nicht Vergebung darüber fände, der höllischen Verdammnis überliefern (Jak 2,10).

Dies ist das Gesetz der Heiligkeit des Gottes, vor welchem jede Sünde ein Greuel ist. Er ist ein Licht, und ist gar keine Finsternis in ihm. Er ist die reinste, lauterste Heiligkeit; die vier heiligen Wesen, die vor seinem Thron stehen und in die ewigen Abgründe seiner Gottesvollkommenheiten hineinblicken können, indem sie von einem Abgrund in den andern sehen, nichts entdecken als lauter Heiligkeit; sie rufen daher unaufhörlich: »Heilig, heilig, heilig ist Gott!« Dieses allerreinste, allerlauterste Wesen kann sich aber mit dem Unreinen, mit der Finsternis nimmermehr vermengen, nur was ohne Hecken und Finsternis ist, kann in Gemeinschaft mit demselben treten; alles andere wird von ihm ausgestoßen, kann nicht bleiben vor dem Ange- sieht dieser Heiligkeit, ist ein Greuel vor ihm, ist verstoßen und ein Fluch vor ihm, der Zorn des Lebendigen bleibt auf ihm. Darum ist's heute noch wahr und wird wahr bleiben, so lange Gott Gott ist: »Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes,...«

Doch mußt's Gesetz erfüllet sein, sonst wär'n wir all verdorben, drum schickt Gott seinen Sohn herein, der für uns ist gestorben. Das ganz Gesetz hat er erfüllt, damit des Vaters Zorn gestillt, der über uns ging alle. Und weil es nun erfüllet ist durch den, den Gott erlesen, so lerne jetzt ein frommer Christ des Glauben rechtes Wesen, der spricht: Du lieber Herre mein, dein Tod soll mir das Leben sein; du hast für mich bezahlet.

Daran ich keinen Zweifel trag, dein Wort kann nicht betrügen, nun sagst du, daß kein Mensch verzag, des kannst du nimmer lügen: Wer glaubt an mich und wird getauft, dem ist der Himmel schon erkauft, daß er nicht werd verloren.