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Predigten zu 5. Mose 32,4

"Der Fels: Vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!"

Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Alles, was er tut, das ist recht.

Alles, was Gott, alles, wie Gott will! Alles, was Gott will, es sei leicht oder schwer, es sei ernst oder froh, er nehme uns das Beste, er nehme uns das Liebste, wenn nur er bleibt. Und wenn du zu deinem Nachbar, zu deinem Freunde sagst: So Gott will!, dann solI’s ein wahres Wort sein. Alles, wie Gott will. Wenn er mich schnell führen will, so will ich nicht widerstreben, und wenn er mich langsam geleiten will, so will ich Geduld lernen. Alles, wi e Gott will. Die kleinsten Kleinigkeiten sind in seiner Hand bedeutsam, die unscheinbarsten Führungen sind in seiner Barmherzigkeit groß. Alles, wie Gott will, ob es groß oder klein, schön oder ernst, lang oder kurz sei, wenn ich nur weiß, wie er’s meint.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Er ist ein Fels, seine Werke sind unsträflich; denn alles, was er tut, das ist recht.

Es ist ein herrliches Ding, Gott nicht nur aus der Natur, oder aus der Geschichte, oder aus seinem Worte zu kennen, was alles nötig und gut ist, sondern aus Erfahrung im eigenen Leben. Wenn Mose in seinem Liede Gott besingt, so tut er es aus reicher Lebenserfahrung heraus. Er hat ihn erfahren als Felsen, der nicht wankt, auf den man sich verlassen kann. Sein Gott ist unser Gott, der nicht wechselt; er ist heute noch der Fels. Menschen sterben und sind nebst ihrer Vergänglichkeit oft recht unzuverlässig, täuschen und lassen im Stiche. Selig ist der Mensch, der seinen Fuß auf den Felsen der ewigen unwandelbaren Treue seines Gottes gesetzt hat. Da ist Sicherheit auch im Sturm und in allem uns umgebenden Wechsel. Gott sei Dank! Wir dürfen es erfahren, so gut wie Mose. Seine Werke sind unsträflich; denn alles, was er tut, das ist recht. So sagt nicht jedermann; wie viele sind mit Gottes Tun unzufrieden, er kann es ihnen nicht recht machen. Ja, wenn der arme Mensch es verkehrt macht und die schlimmen Folgen kommen, dann meint er in seiner Blindheit, Gott mache es nicht recht und versündigt sich an ihm. Unser Gott kann gar nichts anderes tun, als was recht ist; denn er ist gerecht, heilig und gut; er ist die Liebe. Sind wir in der rechten, demütigen Stellung, so haben wir Wohlgefallen an seinem Tun und rühmen es. Wir tun es auch dann, wenn wir etwas verkehrt gemacht haben, und der Herr uns dafür züchtigen muss. Mose stand am Ende seiner Laufbahn und wusste, dass er Kanaan nicht betreten durfte; dennoch sagte er: „Alles, was der Herr tut, das ist recht.“ Willst du deine Liebe und dein Vertrauen zum Herrn kennen lernen, so siehe, ob du an allem Tun deines Gottes in deinem Leben und in deinem Hause Freude hast und loben und danken kannst.

Auch ich rühme Dich, Herr mein Gott! Du bist mir ein Fels. Dein Tun ist gut und heilig. Oft verstand ich es nicht sofort; aber Du beugtest mich und gabst mir Licht, so dass ich danken konnte auch für Schweres. Amen


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Wie ein Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen schwebt, sie trägt auf seinen Schwingen

Dreierlei wird in dieser Stelle vom Adler ausgesagt:

1. Er stört sein Nest auf

Wenn die jungen Adler flügge geworden sind, sich aber noch allzu lange in der Nähe des Nestes aufhalten, so stört die Mutter es auf und zerstreut es. Wie viel besser ist dies, als dass die jungen Adler niemals die Wonne kennen lernten, auf ausgebreiteten Schwingen dem blauen Himmel zuzuschweben, oder im Sonnenschein sich zu baden! – So macht es auch unser Vater. Wenn Er sieht, wie Seine Kinder sich an die kahlen Felsen der Erde anklammern und dadurch die Himmelshoffnung versäumen, so stört Er das Nest auf. Das traute Heim wird aufgelöst, das Vermögen verteilt sich, das Leben nimmt eine ganz andere Gestalt an. Dann werden wir fähig, die Seligkeit des Lebens in der wahren Heimat, bei Jesu, zu genießen.

2. Er schwebt über seinen Jungen

Ängstlich stehen die jungen Vögel am Rande des Felsen; aber die Mutter kreist sachte um sie her, – jetzt schwingt sie sich aufwärts, dann senkt sie den Flug, um wieder zu steigen. Dadurch möchte sie die Kleinen locken, ihrem Beispiele zu folgen. Auch dies ist uns ein Bild, wie Gott sich bemüht, uns zu Seinen Nachfolgern zu machen, und uns zu zeigen, was wir alles in Jesu zu erwarten haben.

3. Er trägt sie auf seinen Schwingen

Angespornt durch der Mutter Beispiel, mag endlich der junge Adler sich in die freie Luft hinauswagen; aber siehe! Die ungeübten Flügel können die schwere Last nicht tragen. Er fällt, – doch nicht tief, denn die Mutter schwebt unter ihm und trägt ihn auf und davon. O du zagende Seele, Gottes Arme sind unter dir ausgebreitet. Wenn dein Glaube wankt und du in einen bodenlosen Abgrund zu fallen scheinst, so wird Er dich auffangen, dich empor tragen, zu dem überschwänglichen Leben der Freude und des Sieges, das in Jesu für uns bereit ist.