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Predigten zu 5. Mose 4,2

"Ihr sollt nichts hinzutun zu dem Worte, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon tun, damit ihr beobachtet die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Der Herr sieht darauf, daß wir an der Reinigkeit der Lehre halten und uns die evangelische Wahrheit nicht durch Menschensatzungen und Einfälle des Fleisches verdunkeln und nehmen lassen; denn es ist ein Zeichen eines echten Jüngers Christi, daß er an dem Wort seines Herrn festhält und es sich nicht entreißen läßt, sei es durch Gewalt oder durch die Scheingründe der falschberühmten Kunst. Zwei Hauptpunkte der Wahrheit aber sind es, zwei Grund- begriffe des Reiches Gottes sind es, bei denen es sein Verbleiben haben wird in Ewigkeit, der erste: die Barmherzigkeit, und der zweite: die Gerechtigkeit. Gegen diese zwei Punkte sind von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten immerdar Einwendungen gemacht worden; man hat mit ihnen gemarktet und sie nicht gelten lassen wollen nach ihrem vollen Sinn und ihrer vollen Wahrheit. Das Erbarmen Gottes in Christo Jesu ist der alleinige Grund unsers Heils; wer aber nicht durch jenes selig zu werden meint, sondern zu seiner Seligkeit auch nur das Geringste beitragen zu können glaubt, der setzt den Heiland herunter und raubt ihm die Ehre, die ihm gebührt. Solcher aber hat es von Anfang bis auf diese Stunde gar manche gegeben. Auf der andern Seite aber stößt man sich an seiner Gerechtigkeit, indem man seine Gnade zur Fleischesfreiheit mißbraucht und sich einbildet, er werde es mit der Heiligung nicht so genau nehmen. »Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen; und: Es lasse ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt.« Und abermals spricht der Apostel Johannes: »... ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist.« Denn Christus ist uns ja gemacht zur Gerechtigkeit, aber auch zur Heiligung. Der Herr sagt am Ende der Offenbarung etwas, was sich auf die ganze Bibel bezieht: »Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht.« Was der Heiland hier sagt, gilt von der ganzen Bibel und von allen, welche die Bibel entweder verdrehen oder zu einem halbierten Chri- stentum mißbrauchen. So sagt auch der Apostel Paulus: »Wenn jemand euch ein Evangelium predigt, anders als ihr es empfangen habt, der sei verflucht.«

Dieser Grund bestehet; wenn die Welt vergehet, fällt er doch nicht ein. Darauf will ich bauen, so soll mein Vertrauen evangelisch sein. Auch will ich nun würdiglich in der Kraft, die mir gegeben, evangelisch leben.