10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Apostelgeschichte 10,38

"Jesum, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat, der umherging, wohltuend und heilend alle, die von dem Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit ihm."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"Der umhergezogen ist und hat wohlgetan."

Wenige Worte, die aber im kleinsten Raum ein unvergleichlich schönes Bild von dem Leben unsers Herrn und Heilandes darstellen. Es sind nur wenige Pinselstriche, aber sie sind das Werk einer Meisterhand. Vom Heiland, und nur von Ihm allein ist das Gesagte wahr im vollsten, weitesten und umfassendsten Sinne. "Er ist umhergezogen und hat wohlgetan." Aus dieser Beschreibung geht klar hervor, dass sein Wohltun sich immer dem einzelnen zuwandte. Die Evangelisten erzählen uns immer, dass Er den Aussätzigen mit seinem Finger berührte, dass Er dem Blinden die Augen salbte, und dass Er in den meisten Fällen, so Er gebeten wurde, nur aus der Ferne das Wort der Heilung zu sprechen, sich nicht unmittelbar damit begnügte, sondern selber ans Krankenbett kam und die Heilung persönlich vollzog. Eine Lehre für uns, dass, wenn wir wohltun wollen, wir es auch persönlich tun sollen. Gebt eure Almosen mit eigner Hand, ein gütiger Blick, ein liebevolles Wort erhöhen den Wert der Gabe. Mit einem Freunde redet über sein Seelenheil; eure liebende Ermahnung hat mehr Einfluss, als eine ganze Bibliothek christlicher Schriften. Die Art, wie unser Herr und Heiland wohltat, zeigt seine unausgesetzte Tätigkeit! Er tat nicht nur das Gute, das sich Ihm gelegentlich darbot, sondern "Er zog umher" bei seinen gnadenspendenden Wanderungen. Durch das ganze Land Judäa gab es wohl kaum ein Dorf oder einen Weiler, der nicht durch seine Erscheinung beglückt ward. Wie beschämt das die träge, schwerfällige Weise, in welcher manche Bekenner des Christentums dem Herrn dienen. Lasset uns die Lenden unsers Gemüts gürten und nicht müde werden, Gutes zu tun. Es geht aus unsrer Schriftstelle eigentlich hervor, dass der Herr Jesus von seiner Straße abbog, um wohlzutun. "Er ist umhergezogen und hat wohlgetan." Ihn schreckten keine Gefahren und Schwierigkeiten zurück. Er suchte nach denen, welchen Er seine Heilswohltaten wollte zukommen lassen. So müssen wir es machen. Wenn das gewohnte Verfahren zu keinem Ziele führt, so müssen wir es auf andere Weise versuchen; denn neue Mittel und Wege bringen oft weit mehr zustande, als die gewöhnliche Art und Weise. "Er hat uns ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen."


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
Zitate von Christoph Blumhardt anzeigen

Der HErr JEsus hat, wenn Unglückliche kamen, nicht viele Umstände gebraucht, um zu helfen, - ein Wort, und die Hilfe war da, zum Beweis, daß der lebendige Gott mit Ihm war. Er hat sich auch nicht vornehm irgendwohin zurückgezogen, um zu warten, bis die Leute kämen und Hülfe begehrten ; sondern Er ist umhergezogen und hat sich allen Jammernden und Elenden, mochten sie am Leib oder an der Seele leiden, präsentirt, und gerufen: „Kommet her, ihr Mühseligen und Beladenen, Ich will euch erquicken.“ Es war Ihm also recht darum zu thun, denen, welchen Niemand mehr half, sich als einen helfenden Erretter darzubieten. Ist Er jetzt anderen Sinnes, daß Er es übel nehmen wollte, wenn Einer mit Seiner Not zu Ihm kommt? Sicher nicht; denn eben darum ist Er umhergezogen, und hat Er wohl gethan und gesund gemacht, damit allen nachfolgenden Geschlechtern ein Zutrauen zu Ihm verbliebe, und die armen Menschen für immer eine Hilfe wüßten, zu der sie sich wenden könnten. Seine Wunder sollten's beweisen, daß Gott für die Menschen zu finden ist, wenn sie Ihn suchen; und der HErr JEsus hats uns auch sollen mit Seinem Gehorsam und Opfer auswirken, daß uns geholfen würde in unsern Wehen und Trübsalen, wenn wir kämen. Will's uns aber Jemand ausreden mit den Wundern, als ob sie nicht geschehen wären, wie uns doch klar und überzeugend erzählt wird, so wollen wir uns unsern Glauben nicht nehmen lassen, und auch das noch dazu glauben, daß der HErr JEsus heute noch Wunder tun könne, und wohl tun werde, wenn Seine Zeit gekommen ist, auch wirklich tue, wenn es gleich weniger den Schein hat. Daß der Heiland immerhin auch jetzt viel Wunderbares tue, und auch jetzt noch umherziehe, wohl zu tun und gesund zu machen, wenn auch in unscheinbarerer Weise, das hast du, lieber Christ, bald erfahren, wenn dein Glaube ein wenig dran hin mag, und ernstlicher zu bitten wagt. Allerdings muß Er mit Seiner Kraft uns wieder näher kommen; und Er wird's noch einmal, damit wir's auch an uns erfahren, und nicht bloß aus der Schrift es wissen, daß Er der Mann ist, der in aller Schwachheit und Pein Hilfe zu leisten weiß, und auch das Schwerste, das uns droht, abwenden kann.

Mel.: Ach, was soll ich Sünder. Gebt, ihr Sünder, Ihm die Herzen, Klagt, ihr Kranken, ihm die Schmerzen, Sagt, ihr Armen, Ihm die Noth. Er kann alle Wunden heilen, Reichtum weiß Er auszuteilen, Leben schenkt Er statt dem Tod.