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Predigten zu Apostelgeschichte 17,27

"daß sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und finden möchten, obgleich er nicht fern ist von einem jeden von uns."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Als der Apostel Paulus seine berühmte Rede vor dem Rat der Athener hielt, die einen «unbekannten Gott» anbeteten, zeigte er ihnen, daß Gott ihnen gar nicht so fern war, wie sie meinten, weil Er sich denen zu erkennen gibt, die Ihn suchen. Die Unwissenheit seiner Zuhörer gestattete es ihm nicht, ihnen die christliche Lehre zu erklären, wie es etwa das Johannes-Evangelium tut. Er sprach mit ihnen nicht über die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes, der vom Vater gekommen ist, sondern über Gott, den Schöpfer des Lebens.

Entsprechend können wir Christen sagen: In unserem Herrn haben wir das Leben, die Bewegung und das Dasein. Das mag uns überraschen, es ist aber das Geschenk des Vaters für uns. Warum uns also mit weniger begnügen? Christus ist unsere Zuflucht in schwierigen Zeiten, wenn Versuchungen und Gefahren drohen. Unsere Gemeinschaft mit Ihm sollte so innig sein, daß Sein Leben zu unserem Leben, Sein Sieg zu unserem Sieg wird. Dann sind alle unsere Bewegungen, unser ganzes Dasein, unser ganzes Leben in Ihm. Unser Eigenleben, die Regungen unseres Fleisches, alles, was unser entartetes Dasein kennzeichnet, sind dann mit Christus gekreuzigt, und als Auferstandener führt Er uns in das Leben ein, dem Sein Heil und Seine Verheißungen gelten.

In Ihm haben wir die Fülle des Lebens, doch getrennt von Ihm bleibt unser Dienst wirkungslos. Wie die Rebe am Weinstock bleiben muß, um Frucht zu bringen, so ist unsere Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus die Hauptbedingung einer gesegneten Tätigkeit. Darum wollen wir nie einen Schritt tun, ohne gewiß zu sein, daß wir in enger Verbindung mit Ihm stehen, und uns nie erlauben, auch nur einen Tag ohne sie zu leben. «Bleibt in mir», sagt Er, «und ich bleibe in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt» (Johannes 15,4). Laßt uns also unser Erstgeburtsrecht beanspruchen und in dieses Leben mit Ihm eintreten, damit alle unsere Bewegungen, ja, unser ganzes Dasein von Ihm geprägt und durchdrungen werden. Sein Leben sei unser Leben, unser Geist sei ein Geist mit Ihm, und nie wollen wir getrennt von Ihm etwas unternehmen!