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Predigten zu Apostelgeschichte 1,14

"Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit etlichen Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Diese alle verharrten einmütig im Gebet."

Wie kann Gottes Wille auf Erden geschehen? Nur dadurch, dass er ein williges Volk an seiner Seite hat, und nur dann, wenn jeder von uns sich immer bewusst bleibt, dass die betende Kirche das Ventil des Himmels ist, der Kanal, durch den seine Kräfte ausströmen können, und dass dieser Dienst das Größte ist, was für Gott getan werden kann. Gott zeigt, was er will, wir erbitten es, und Gott handelt vom Himmel her: das ist wahres Beten, und so muss es in unseren Gebetsversammlungen zum Ausdruck kommen. Gott möge uns vergeben, wenn die Gemeinde hier in Schanghai, von anderen Orten nicht zu reden, diesen Gebetsdienst nicht kennt. Ohne ihn ist alles vergeblich; Gott hat dann kein Werkzeug hier unten.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Diese alle waren stets bei einander einmütig mit Beten und Flehen.

Der Herr verwendete einen großen Teil seiner Zeit während seiner öffentlichen Wirksamkeit auf seine zwölf Jünger. Sie machten ihm viel Arbeit; wenn wir sie aber nach obigen Worten ansehen und vergleichen mit ihrem früheren Zustande, so finden wir, dass die Liebes- und Geduldsarbeit des Herrn an diesen seinen Schülern reiche Früchte trug. Von Rangstreit ist jetzt keine Rede mehr bei ihnen. Das „verlorene Kind“ hat sich selber ausgeschieden aus ihrem Kreise, und die übrigen elf Jünger sind stets einmütig bei einander zwischen der Himmelfahrt des Herrn und Pfingsten. Wie vielsagend ist doch das Wort einmütig! Sieben Wochen vorher stritten sie noch mit einander, wer der Größte unter ihnen sein solle; sie waren hochmütig und selbstsüchtig. Jetzt sind sie demütig geworden. Vor Jesu Leiden und Sterben waren sie voll törichter Erwartungen und hatten kein Verständnis; von der Notwendigkeit seines Todes und seiner Auferstehung. Jetzt haben sie volle Klarheit darüber. Was sie bald andern verkündigen sollten, war ihres Herzens Freude geworden: er ist um unserer Sünde willen dahin gegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferwecket Röm. 4,25. War schon früher der Herr der Mittelpunkt ihres Lebens geworden, so war er es nach dem vierzigtägigen Umgang mit ihnen, nach seiner Auferstehung, in einer unvergleichlich höheren Weise. Sie waren durch ihn innerlich begnadigte Leute geworden, die den Frieden Gottes hatten. Gemeinsamen Reichsblick hatte er ihnen geschenkt, und gemeinsame innere Stärkung verliehen durch sein Anhauchen und seinen Umgang mit ihnen, so dass sie eine Kraft hatten, die sie vorher nicht kannten, und die sie in den Stand setzte, zehn Tage lang im Gebet zu verharren. Welch eine Qual müsste es sein für unwiedergeborne Menschen, zehn Tage lange zu beten! Wir sehen nichts von Qual; es war ein gläubiges, getrostes Warten auf den heiligen Geist. So finden wir einen gewaltigen Unterschied zwischen ihrem Stand unmittelbar vor Pfingsten und dem vor Jesu Tod. Ihr selbstsüchtiges Ich war entthront, der Herr war ihr Mittelpunkt geworden. Wir können an ihnen lernen, in welcher Vorbereitung wir sein sollen, den heiligen Geist zum Innewohnen zu empfangen. Wo ist heutzutage eine einmütige Gemeinde, eine anhaltend betende Gemeinde?

Herr Jesu! Zeige Deiner Gemeinde, wo sie steht und was sie braucht. Amen