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Predigten zu Apostelgeschichte 2,14

"Petrus aber stand auf mit den Elfen, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Männer von Judäa, und ihr alle, die ihr zu Jerusalem wohnet, dies sei euch kund, und nehmet zu Ohren meine Worte!"

Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Da trat Petrus auf und redete zu den Juden."

Wenn wir Petrus beobachten bei seiner Rede am Pfingsttag, so erkennen wir an ihm drei herrliche Wirkungen des Geistes Gottes. - Er machte Petrus zunächst ruhig gegenüber den Schmähungen. Der Anfang seiner Predigt war die Antwort auf die frechen Hohnworte: "Sie sind voll süssen Weines". Das war eine grobe Beleidigung. Nun galt es für Petrus, sich dieser Kränkung gegenüber richtig zu verhalten. Hätte er mit zornigen Worten den Spöttern mit ähnlichen Schmähworten heimgezahlt, würde die versammelte Menge wenig Achtung bekommen haben vor der neuen Gotteskraft. Sie hätte gedacht: Den Ehrgeiz kann der Pfingstgeist nicht überwinden. - Freunde! Lasst uns der Welt nie Anlass geben, so zu denken! Wir wollen auch bei den ungerechtesten Vorwürfen kein übelnehmendes, aufbrausendes und nachtragendes Wesen aufkommen lassen. - Sodann sehen wir den Petrus in der Kraft des Heiligen Geistes voll Mut inmitten großer Gefahr. Vor ihm steht die Menge, die kurz zuvor Jesus ans Kreuz gebracht hat. Ihr ruft Petrus zu: "Den Mann, von Gott unter euch erwiesen durch Taten, Wunder und Zeichen, habt ihr angeheftet und erwürgt." Wie leicht konnte die Volkswut neu aufflammen, sich gegen Petrus wenden und ihm das gleiche Geschick bereiten. Seine Worte hätten den Petrus das Leben kosten können. - Und diesen Mut zeigt der Mann, der ohne Pfingstgeist vor einer Magd verleugnete! - Die dritte Wirkung des Pfingstgeistes zeigte sich darin, dass Petrus besonnen blieb. Er war Wortführer in großer Stunde. Tausende umlagerten ihn. Die Fluten seelischer Erregung bei den erweckten Massen gingen hoch. Petrus aber blieb besonnen. Er kündete die Gnade der Vergebung der Sünden, forderte aber auch gründliche Wandlung der Herzensstellung zu Jesus. Er mied die Klippen der Unbesonnenheit und Oberflächlichkeit und zeigte den Weg zum gottgewirkten Glauben. - Gottes Geist mache auch uns ruhig, mutig und besonnen.